Währen der Barockwoche vom 10. bis 18. August können Gruppen entlang der Oberschwäbischen Barockstraße mit allen Sinnen in die Zeit des 18. Jahrhunderts eintauchen. So schaffen verschiedene Schauspielführungen in verschiedenen Orten und Städten eine besondere Nähe zur fernen Zeit des Barock.
In Mengen ist es beispielsweise unter anderem die Kammerzofe von Marie Antoinette, die aus dem Nähkästchen plaudert. Sie begleitete im Jahr 1770 die junge Erzherzogin auf ihrem Weg von Wien nach Paris, wo Marie Antoinette den späteren französischen König Ludwig XVI. heiraten sollte. In Mengen machte der prachtvolle Brautzug Station. Marie Antoinette ruhte sich bei ihrem Aufenthalt im „Gasthaus zur Harfe“ aus.
Im ehemaligen Kloster Schussenried ist es der „fliegende Pater Mohr“, der Besucher mit seiner Leidenschaft fürs Fliegen ansteckt. Das erfindungsreiche Genie entwarf ähnlich wie Leonardo da Vinci fantastische Fluggeräte, die er durchaus auch selbst ausprobierte. In Ravensburg ist es die neugierige Türmerin Regina Nabholz, die die Gäste beim so genannten „Stadt-Schau-Spiel“ im übertragenen Sinne an die Hand nimmt und durch das Ravensburg des 18. Jahrhunderts führt.
Historienfestspiele vor barocker Kulisse
Beim musikalischen Schlossspaziergang auf Schloss Achberg wird die Kombination aus oberschwäbischer Barockmusik und Architektur zum Erlebnis. In der ehemaligen Klosterkirche Weißenau steht mit der Holzhey-Orgel eine der berühmten oberschwäbischen Barockorgeln. Bei einer Orgelführung und Vorstellung kann ein Blick ins Innere des Instruments mit seinen 3400 Orgelpfeifen geworfen werden.
Eine der Höhepunkte der Barockwoche sind die Festspiele im Kloster Zwiefalten. Vor der monumentalen barocken Fassade des Zwiefalter Münsters findet an vier Abenden (8. bis 11. August 2024, jeweils 21 Uhr) ein Historienspiel mit 150 Teilnehmern und einem großen Feuerwerk statt. Anlass für die Inszenierung ist die Errichtung des Brauhauses durch Abt Beda Sommerberger vor 300 Jahren im Jahr 1724. Von der Entstehung des Benediktinerordens, über die Gründung der Abteil Zwiefalten, den Beginn der dortigen Braukunst bis hin zur dramatischen Auflösung des Klosters reicht das Kaleidoskop der Produktion.