„Denn einerseits ist es natürlich schön, dass der Bus als klimafreundliches Verkehrsmittel Zuspruch gewinnt. Andererseits ändern sich aber wahrscheinlich auch die Reisegewohnheiten der Buskunden“, erklärt Joachim Schweda, Geschäftsführer des Frankreich-Spezialisten Touren Service Schweda. So werde der Sommer – bedingt durch den Klimawandel – in Zukunft früher einsetzen und sich deshalb auch die Saisonzeiten für Bustouristiker verschieben. „Große, kulturelle Rundreisen mit einem intensiven Besichtigungsprogramm sind für mich in Zukunft bereits im März vorstellbar oder auch im November. Kurztouren sind in Zukunft vielleicht keine Fahrten mehr ins Grüne, sondern eine Fahrt in den Schatten und Städtetouren in zubetonierten Großstädten verlieren im Sommer eventuell in Zukunft Marktanteile an Kurztouren in die oft unterschätzten Mittelgebirge, die Abkühlung oder zumindest frische Luft versprechen“, glaubt Schweda.
Bustouristiker sollten den Klimawandel als Herausforderung und Chance gleichermaßen erkennen. Denn in Zukunft sei es nicht nur ein gutes Argument, eine klimaneutrale Gruppenreise anzubieten, sondern eventuell auch eine Gruppenreise, die dem Klima angepasst ist und dem Kunden ein angenehmes Reiseerlebnis jenseits der in der Regel nicht klimatisierten, heimischen vier Wände zu bieten, berichtet der TSS-Geschäftsführer. „Abkühlung wird zum Event. Mit der Einbeziehung der Komponente Klima in seine Reisen zeigt man nicht nur, dass man die Zeichen der Zeit verstanden hat, sondern wird auch in Zukunft den einen oder anderen Reisemuffel überzeugen können, die nächste Hitzewelle nicht in der stickigen Wohnung durchzustehen. Man sollte also insgesamt den Klimawandel als Chance für neue oder zumindest angepasste Geschäftsmodelle ansehen und die sich daraus ergebenden Chancen nutzen.“ (ts)