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Probus Iveco Rapido: Passfahrt im Kleinen

21.02.2008 16:48 Uhr

Winterzeit ist Reisezeit. Und Winterzeit ist Gruppenzeit. Gut, wenn dann der Busunternehmer nicht nur Fahrzeuge für die große Rodelge­meinschaft im Programm hat, sondern auch etwas für Individualisten.

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Denn die Fahrgäste werden immer anspruchsvoller. Ein großer Bus mit 49 Sitzplätzen für den zwölfköpfigen Skiklub „Schnelles Brett“? Nicht mit uns, lautet immer häufiger die Antwort bei der Angebotserstellung. Gut, wer da einen kleinen Bus im Fuhrpark hat. Doch genügt der klassische Midibus auch den Ansprüchen der Gäste? Geht das überhaupt, Frontmotor im Skigebiet? Kleine Reifen im Tiefschnee und schwache Heizung im Dauerfrost? Sollte man mit einem Midibus nicht lieber doch nur um die Kirche im eigenen Dorf kurven, statt sich einem Winterabenteuer hinzugeben? Die OMNIBUSREVUE wollte es genau wissen und machte den Praxistest. Der Kandidat: Ein Iveco Rapido 180, in Deutschland vertrieben von der Firma ProBus aus Herxheim. Die Basis stimmt also schon mal, denn in einem Supertest vor einiger Zeit bewies der kleine Kerl bereits, dass er es – zumindest im Sommer – locker mit den Großen aufnehmen kann. Inklusive eines sensationellen Preis-Leistungs-Verhältnisses, das nicht nur durch den günstigen Anschaffungspreis, sondern auch durch den Durchschnittsverbrauch, der beladen bei 14 l auf 100 km lag, zustande kommt. Die Wetterbedingungen: Beim Start in Deutschland um die Null Grad Celsius, bei der Ankunft in Sankt Anton, Tirol, minus 4 Grad Celsius. Zugegeben, nicht gerade sibirische Verhältnisse, doch für unsere Breitengerade durchaus typisch. Zudem schien die ganze Zeit tagsüber die Sonne.

Passfahrt

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Der Test

Im Winter muss ein Bus einige zusätzliche Disziplinen beherrschen. Dazu gehört in erster Linie eine vernünftige Heizung, die den Bus auch beim Start am Morgen in kurzer Zeit behaglich warm bekommt. Wir haben gemessen. Beim Betreten des Fahrzeuges herrschten minus 1,4 Grad Celsius. Dann wurde die Webasto-Standheizung in Gang gebracht. Durch die serienmäßige Frontscheiben- und Spiegelheizung herrschte bereits nach 2 Minuten freie Sicht nach allen Seiten. Lediglich Fahrer- und Beifahrerfenster müssten im Falle einer seitlichen Vereisung manuell von außen gereinigt werden. Auf Wunsch bietet ProBus aber auch hier eine Heizung an. Nach etwa 15 Minuten hatte sich der Innenraum auf durchaus angenehme 19 Grad Celsius erwärmt, im Frontbereich natürlich noch etwas mehr, hier sorgt das Gebläse zusätzlich für Wärme. Der übrige Innenraum wird durch klassische Konvektoren beheizt. Während der weiteren Fahrt erwärmte sich der Innenraum durch die stark scheinende Sonne, so dass die Decken­belüftung in Betrieb genommen wurde. Hier übrigens eine Neuerung im Vergleich zu den bisherigen Fahrzeugen: Die Klimaanlage ist aus der linken Seitenklappe, die nun für Gepäck zur Verfügung steht, auf das Dach gewandert und hat an Leistung zugelegt. Auf der Fahrt nach Tirol stellte die äußerst tief stehende Sonne eine erhebliche Sichtbeeinträchtigung dar, hier konnte jedoch das breite und tief nach unten reichende Sonnenrollo punkten. Die Spiegelsicht litt jedoch nicht darunter, da die Spiegel im Gegensatz zu denen der großen Reisebusse recht tief angebracht sind. In Sachen Sicht hat ein kleiner Bus sowieso einige Vorteile. Durch seine kompakten Ausmaße ist die Rundumsicht natürlich besser als bei einem 14-m-Gefährt. Vorausgesetzt, die Spiegel erfüllen moderne Kriterien und stellen keine Gucklöcher dar. Der Rapido ist mit seinen neuen Spiegeln aus dem Konzern-Baukasten auf der angenehm großflächigen Seite. Und nachdem nun der Fahrgasttür eine weitere Scheibe gegönnt wurde, übersieht man auch kleine Skifahrer nicht mehr beim Rangieren auf engen Parkplätzen.

Selbst auf eisigen Passstraßen sicher

Zu denen gelangt man auch auf kleinen Sohlen erstaunlich sicher. Selbst auf eisigen Passstraßen macht das Fahrzeug noch einen sicheren Eindruck, der durch das Aufziehen von Schneeketten bei Bedarf noch gesteigert werden kann. Vorausgesetzt, man hat das Aufziehen im Herbst auf dem Hof geübt, bieten die Radkästen des Rapido üppig Platz für Schneeketten. Nicht ganz so viel Platz steht im Midibus erfahrungsgemäß für das Gepäck zur Verfügung. Gerade beim Wintersport aber benötigt man zusätzlichen Stauraum. Hier macht sich ein Skikoffer gut. Ein solcher passt auch an den Rapido. Während der Testfahrt war dieser allerdings nur provisorisch befestigt, ließ sich also nicht zur Seite wegklappen. Dieser Umstand ist natürlich bei einem Bus mit Heckkofferraum untragbar und so auch nicht vorgesehen. ProBus-Chef Christoph Schultz versichert jedoch, bereits in 3 Monaten eine voll funk­tionsfähige Lösung im Programm zu haben. Dann auch mit einem Skikoffer aus hauseigener Produktion, komplett aus Kunststoff gefertigt und gewichtsoptimiert. Simuliert wurde während der Testfahrt ein kompletter Umlauf eines typischen Ski-Transfers. Die Rückfahrt erfolgt größtenteils im Dunkeln. Hier gefiel die gute Ausleuchtung der Fahrbahn, allerdings würden Xenon-Scheinwerfer die Beleuchtung noch einmal verbessern und der Einsatz von LED die Wartungskosten verringern. Doch da sind wir eigentlich bereits im oberen Luxusbereich, den selbst gestandene Großbus-Hersteller bisher nur zögerlich betreten.

Fazit

Alles in allem bewies der „Kleine“, dass er auch in der kalten Jahreszeit ganz groß in Form ist. Die Scheibenwischer wurden auch mit dem verhassten Dreck, der auf Autobahnen aufgewirbelt wird, souverän fertig und hielten ein erfreulich großes Sichtfeld für Fahrer und Fahrgäste frei. Ach ja, der Verbrauch: 14,8 l inklusive Passfahrt, längeren Standzeiten mit laufendem Motor und kalten Temperaturen können sich sehen lassen. Alles in allem gilt für den Rapido: Ski und Rodel gut!
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