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VAN Hool TDX27 Astromega: Auf Mega-Erfolgskurs

20.05.2016 12:48 Uhr
© Foto: Van Hool

Van Hool besitzt in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Gründe dafür gibt es viele. Der Doppeldecker Astromega ist einer davon.

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Die OMNIBUSREVUE war in Koningshooikt und hat sich die aktuellen Modelle genauer angeschaut. Ist dieser Bus noch konkurrenzfähig mit den Neuen von MAN und VDL? Was macht Van Hool anders?

Diese Geschichte beginnt schon früh: 1982 verließ mit dem TD 824 der erste Doppelstockbus im belgischen Koningshooikt die Hallen. Damit wurde der Grundstein gelegt für eine Erfolgsstory, die sich sehen lassen kann. Denn bis heute wurden 2.191 Doppeldecker bei Van Hool produziert. Dabei kommt dem Jahr 2007 eine besondere Bedeutung zu: Es war der Einstieg in das Amerika-Geschäft mit Doppelstockbussen, was durchaus als Pionierleistung bezeichnet werden kann, schließlich war dieses Omnibuskonzept bis dahin im Land der unbegrenzten Möglichkeiten völlig unbekannt. Doch mittlerweile konnte der belgische Busbauer dieses Segment dort nicht nur etablieren, sondern sogar festigen.

2015 war eines der erfolgreichsten Doppelstock-Jahre in der Geschichte für Van Hool überhaupt, etwa 260 Fahrzeuge konnten verkauft werden, rund die Hälfte davon entfiel auf die USA. Jüngste Verkaufserfolge konnte das Unternehmen übrigens in Italien feiern, dort hat ein Betreiber von Intercity-Verkehren 30 Astromega geordert. Der deutsche Markt spielt mit aktuell 6,88 Prozent Marktanteil eine weniger dominante Rolle, wenngleich sich ab 2014 eine spürbare Steigerung der Bestellungen bemerkbar machte, Hauptgrund ist das Fernlinienbus-Geschäft. In diesem Zusammenhang fragte die OMNIBUSREVUE Van Hool-Geschäftsführer Filip van Hool nach dem derzeitigen Stand der Aftersales- beziehungsweise Service-Bemühungen. Hier habe man die Bedeutung nach einer Verbesserung des Services grundsätzlich erkannt und sei dabei, Schritt für Schritt einen einheitlichen Standard in Deutschland und in ganz Europa einzuführen, so van Hool. Dass diese Bemühungen auf fruchtbaren Boden fallen, kann man nur hoffen, denn sowohl die TX-Reisebusse als auch die neue EX-Baureihe haben großes Potenzial, welches der belgische Busbauer dringend nutzen muss. So schläft die Konkurrenz nicht, gerade erst hat der Nachbar VDL einen spannenden neuen Doppeldecker vorgestellt, MAN beginnt derzeit, den neuen Skyliner nach einem gelungenen Marktanlauf zu etablieren und bei der Daimler-Tochter Setra steht ebenfalls ein neuer Doppelstockbus in den Startlöchern. In diesem Zusammenhang sei die erfolgreiche Kooperation mit Scania erwähnt, die besonders in Deutschland, aber auch in Märkten wie Schweden oder Japan, in denen Spezial-Größen gefragt sind, gut funktioniert.


Van Hool TDX27 Astromega

Van Hool TDX27 Astromega Bildergalerie

© Foto: Sascha Böhnke

Maßgeschneiderte Busse, höchstmögliche Flexibilität

Der Doppelstockbus Astromega ist ein Produkt, wie geschaffen für Unternehmen, die so handwerklich strukturiert sind, wie es bei Van Hool der Fall ist. Denn es handelt sich um maßgeschneiderte Fahrzeuge, bei denen der Kunde höchstmögliche Flexibilität erwartet. Dass ein Unternehmen so etwas beim Innenausbau beherrscht, sollte selbstverständlich sein, doch Van Hool kann eben noch weit mehr. So wird der neue Doppeldecker für Japan 12 Meter kurz, gerade einmal 3,80 Meter hoch und nur 2,40 Meter breit sein. Im Übrigen gab es mit Neoplan bis vor noch gar nicht so langer Zeit auch in Deutschland einen Hersteller, der solche Sondergrößen perfekt beherrschte, erinnert sei an die extraordinären Dubai-Doppeldecker. Wenn ein Fahrzeug schon so lange am Markt ist wie der Astromega, dann dürfte klar sein, ohne stetige Verbesserungen geht es nicht. Zu den jüngsten Veränderungen zählte die Integration in die neue TX-Familie und die Implementierung der neuen Euro 6-Aggregate. Diese äußerst anspruchsvollen Aufgaben hat Van Hool beim Astromega gut gemeistert, wie in der jüngsten Vergangenheit ja bereits auch zahlreiche Tests der OMNIBUSREVUE zeigten. Als gelungen kann man auch die Implementierung zahlreicher Sicherheits- und Assistenzsysteme ansehen. Gut, ein Vorreiter ist Van Hool hier nicht, doch als Busbauer ohne die Basis einer riesigen Entwicklungs- und Forschungsabteilung, auf die Hersteller wie MAN, Scania, Daimler oder Volvo zurückgreifen können, hat man es natürlich ungleich schwerer. Umso erfreulicher ist es, als Testfahrer erleben zu können, wie sauber und weitgehend störungsfrei Systeme wie ein Abstands­regeltempomat oder ein Spurverlassenswarner funktionieren. Ein Licht-Regensensor ist nicht an Bord, dafür aber der gesetzlich vorgeschriebene Notbrems­assistent AEBS. Der nächste, spannende Schritt bei Van Hool ist das Thema Gewichtsoptimierung. Bis zu 500 Kilogramm will man beim Astromega durch verschiedene Maßnahmen einsparen. Ein wesentliches Kriterium ist das Verbauen von Kiel-Bestuhlung statt Sitzen aus eigener Fertigung. Die soll es zwar auf Wunsch auch weiterhin geben, doch gerade bei einem Bus mit einer maximalen Kapazität von 93 Sitzplätzen wird man am Ende des Tages nicht um die leichteren Kiel-Sitze herumkommen. An welchen Punkten genau konstruktiv und materialtechnisch gewichtsoptimiert werden soll, verriet Van Hool noch nicht, nur so viel: „Wir optimieren an so gut wie sämtlichen Punkten des Busses, alles kam auf den Prüfstand, Leichtbau hat oberste Priorität“, so Filip van Hool. Dass man am Ende des Tages seine Hausaufgaben erledigt haben wird, so der Unternehmer weiter, werde durch die flexible Geschäftsphilosophie erleichtert. Für eine Probefahrt standen zwei hochwertig ausgestattete Astromega, davon einer in 2+1-Bestuhlung, bereit, bei denen Van Hool aus dem Vollen schöpfen konnte, denn die beiden Kunden legen Wert auf maximalen Service. Ob großzügige Bordküche, Fernbustaugliches WC, Strom fürs Tablet, Smartphone oder den Laptop an jedem Platz, W-Lan-Router, Beinauflagen und helle Innenraum-Materialien – der Kunde ist König. Optimiert wurde aber auch an anderer Stelle, so wurde etwas in Sachen Geräuschdämmung der Hinterachse getan, die ist nun schon deutlich leiser als früher, gelegentlich aber immer noch zu vernehmen. Dafür klappt die Abstimmung der ZF AS-Tronic hervorragend. Die Gänge werden nicht nur stets sauber eingelegt, auch die Schaltzeiten und -logik ist auf hohem Niveau. (sab)
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