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An vielen Fernbusbahnhöfen stehen Fahrgäste im Regen

02.08.2016 14:50 Uhr

Seit einigen Jahren bringen Fernbusse jährlich Millionen Fahrgäste von Stadt zu Stadt. Doch die Infrastruktur an vielen Busbahnhöfen kommt nicht hinterher.

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Kein Dach, keine Toiletten, nichts zum Sitzen: An vielen Fernbusbahnhöfen im Land ist das Reisen wenig bequem. „Generell sind Haltestellen nach wie vor eine der größten Herausforderungen für den deutschen Fernbusverkehr“, sagt die Sprecherin des Marktführers Flixbus, Marie Gloystein. Zwar boomt das Geschäft nicht mehr so wie in den Jahren unmittelbar nach dem Deutschland-Start 2013. Dennoch gibt es bundesweit fast 300 Fernbuslinien mit wöchentlich etwa 4.200 Hin- und Rückfahrten. Einige Städte hätten den Fernbusmarkt jedoch zu lange unterschätzt, urteilte Gloystein.

So fehlt es in manchen Städten an Infrastruktur. In Braunschweig und Göttingen gibt es beispielsweise keine Wartehäuschen. Regnet es, werden die Fahrgäste samt Gepäck nass. Auch Anzeigetafeln oder die Möglichkeit, etwas zum Essen zu kaufen, gibt es an vielen Orten nicht. „Der Busbahnhof ist nicht zeitgemäß“, sagte Klaus Wendroth, CDU-Fraktionschef in Braunschweig. Auch in Göttingen ist das Thema bekannt: „Es kann noch besser werden“, so Stadt-Sprecher Detlef Johannson.

„Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Städte Lösungen suchen, aber aus finanziellen Aspekten oder wegen einer nicht geeigneten Fläche ein ZOB-Projekt nicht realisieren können“, erklärt Imke Brinkmann, Sprecherin bei der Touring Deutschland, die auch den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Hannover betreibt. Mit seiner direkten Anbindung an den Hauptbahnhof, Fahrkartenschaltern und Essensangeboten gilt der Busbahnhof in der Landeshauptstadt als Vorzeigebahnhof. Auch viele kleine Städte in Niedersachsen, etwa Stade, Bremervörde oder Celle fielen positiv auf, sagt Flixbus-Sprecherin Gloystein.

Besonders in den größeren Städten aber führt der Platzmangel zusammen mit dem Wunsch, die Busreisenden möglichst zentral abzusetzen, zu gefährlichen Situationen. In Bremen halten die Fernbusse auf dem Seitenstreifen unter einer Hochstraße in Bahnhofsnähe. Der Verkehr läuft zweispurig links vorbei, auf der rechten Seite gibt es einen Radweg. „Das ist eine vielbefahrene Straße, es gibt dort immer wieder Probleme beim Aus- und Einsteigen“, erklärt ein Sprecher des Verkehrssenators. Derzeit werde ein Gutachten erstellt, wie die Probleme zu lösen sind. Kritik an der jetzigen Lage gibt es vor allem von den Fernbuslinien.

Doch für die Städte ist es ein Problem, Flächen für neue Busbahnhöfe zu finden. An zentralen Orten gibt es nur wenig Platz. Außerdem gehören die Flächen an Bahnhöfen häufig der Bahn. „Wir befürchten, dass die Bahn wegen der Konkurrenz kein großes Interesse hat, unser Anliegen zu unterstützen“, erklärte Wendroth von der CDU mit Blick auf den Ausbau des ZOB in Braunschweig. Dass dies aber ein wichtiger Schritt sei, darin sind sich alle einig: „Die Fernbusgeschichte nimmt immer mehr zu“, so der Sprecher des Bremer Verkehrssenators. Und Wendroth sagte: „Wir müssen etwas tun, sonst werden wir abgehängt.“ (dpa)

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