Der Öffentliche Personenverkehr brauche akademisch qualifizierte Generalisten, sagte Professor Carsten Sommer. „Der Klimaschutz war schon immer wichtig, aber für die Politik ist er noch wichtiger geworden, weil immer mehr Menschen die Zeichen des Klimawandels durch extreme Wetterereignisse zu spüren bekommen“, fügte Sommer hinzu. Der Öffentliche Verkehr sei der einzige Verkehrsträger, der „den Ausstoß an Kohlendioxid des Verkehrssektors spürbar senken könne, wenn die Menschen weiterhin mobil bleiben wollten“, führte Sommer aus.
Sommer ist wissenschaftlicher Leiter des Masterstudiengangs ÖPNV und Mobilität in Deutschland. Der berufsbegleitende Studiengang der Universität Kassel und ihrer Management School UNIKIMS qualifiziert Ingenieure, Ökonomen, Juristen, aber auch eine Vielzahl anderer Akademiker mit einem Studienabschluss zum Master of Science. Sommer leitet das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme an der Universität Kassel.
Klimaschutz und Digitalisierung
Damit noch mehr Nutzer auf den Öffentlichen Verkehr umstiegen, forderte Sommer, müsse der Öffentliche Verkehr noch „verlässlicher und transparenter werden“ und dies im Angebot einer Reise von Tür zu Tür, im Tarifangebot und im Vertrieb. Durch die Corona-Pandemie habe auch im ÖPNV die Digitalisierung einen Schub erfahren, den die Kunden und die Verkehrsunternehmen spüren und nutzen werden.
„Genau an diesen Stellen, bei den Themen Klimaschutz und Digitalisierung, greift auch unser Studiengang ein“, wirbt Sommer für die Ausbildung zum Generalisten. In einem neuen Modul des Kasseler Studiengangs würden die „Sensibilität, das Wissen und das Können“ vermittelt, um als ÖPNV-Master die richtigen Daten generieren und nutzbringend für Kunden und Unternehmen verarbeiten zu können.
Den Bedarf an Akademikern mit einer universitären Spezialisierung zum Generalisten im ÖPNV bezeichnete Sommer als „weiterhin unstillbar groß“.