Die überwiegend familiengeführten, mittelständischen Busreiseunternehmen in Bayern könnten, so der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO), endlich ein wenig aufatmen. Ein Ende des faktischen Berufsverbots sei in Sicht, nachdem die bayerische Staatsregierung heute beschlossen hat, das Busreiseverbot in Gebieten mit einer anhaltenden Sieben-Tages-Inzidenz von unter 100 aufzuheben. Damit dürfen Ausflugs- und Urlaubsreisen sowie Vereins- und Mietomnibusfahrten zu touristischen Zwecken wieder durchgeführt werden.
Weiterhin bestehen bleiben Hygiene- und Infektionsschutzregeln, die im Detail noch zwischen Wirtschafts- und Gesundheitsministerium zu vereinbaren sind. „Mit einer medizinischen Maske und negativem Test gehören Busreisen zu der bequemsten, sichersten und umweltfreundlichsten Art zu reisen“, verspricht LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. Mit der Öffnung der Außengastronomie sowie von Hotels und Ferienwohnungen in Bayern hofft der LBO nun, dass die Bustouristik bald wieder Fahrt aufnimmt.
Der Tourismus Oberbayern München hat die Entscheidung der Landesregierung ebenfalls begrüßt. „Unsere Forderung nach verantwortungsbewussten Lockerungen aus dem Februar ist erfüllt worden“, sagte Präsident Klaus Stöttner. Endlich hätten „sowohl die Gäste als auch die touristischen Leistungsträger wieder eine Perspektive“. Die Betriebe müssen daneben aber auch die Möglichkeiten bekommen, langfristig planen zu können. Bei einer Orientierung an den schwankenden Inzidenzwerten sei eine verlässliche Planung nicht möglich, erklärte der Tourismusverband.
Auch Niedersachsen kündigt Öffnung an
Niedersachsen will schon ab Montag, 10. Mai, die Beschränkungen für den Tourismus lockern. Die neuen Regeln sollen wie in Bayern zuerst nur in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 gelten. Die Angebote sollen für vollständig Geimpfte, Genesene sowie Menschen mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test aus qualifizierten Teststellen gelten, erklärte die Landesregierung.
„Niedersachsen und Bayern machen Nägel mit Köpfen und zeigen, dass Tourismus bei einer stabilen Inzidenz unter 100 wieder sicher starten kann“, zeigte sich auch Norbert Kunz, der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) über die Öffnungsentscheidungen erfreut. „Diese Entscheidung ist bundesweit überfällig. Darauf hat die Branche lange gewartet und zu Recht Perspektiven gefordert. Dem Beispiel aus Niedersachsen und Bayern sollten jetzt zügig die anderen Länder folgen und sich untereinander abstimmen.“