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Bundesweiter Aktionstag zur Rettung der Busbrache

27.05.2020 06:59 Uhr
Bundesweiter Aktionstag zur Rettung der Busbrache
© Foto: Bernd Kurze

Busreiseveranstalter aus ganz Deutschland gehen am heutigen Mittwoch, den 27. Mai 2020, für die Zukunft des klimafreundlichen Tourismus auf die Straße.

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Rund 800 Reisebusse werden heute als Korsos hupend durch Berlin sowie sechs weitere Städte rollen, um auf die dramatische wirtschaftliche Situation der Branche aufmerksam zu machen. In Folge der Corona-Pandemie wurde der Reisebusverkehr komplett stillgelegt, was Unternehmen 2,3 Millionen Euro pro Tag kostet. Mit ihren Slogans wollen die Demonstranten auch die Bedeutung des Busgewerbes für das gesellschaftliche Leben in den Vordergrund rücken.

„Bundestag ohne Reisebus ist wie Parlament ohne Besucher!“ steht auf dutzenden Bussen, die um das Berliner Regierungsviertel kreisen werden. Die dort arbeitenden Abgeordneten können beim Blick auf diesen Korso auch Botschaften wie „Kultur ohne Reisebus ist wie Künstler ohne Publikum!“ oder „Klimaschutz ohne Reisebus ist wie Klima ohne Schutz!“ lesen. Slogans, mit denen die Busreiseveranstalter auf die Systemrelevanz ihrer Branche aufmerksam machen. Auch in Düsseldorf, Kiel, Mainz, Stuttgart und Wiesbaden beteiligen sich Busunternehmer an diesem bundesweiten Aktionstag, der von den Branchenverbänden organisiert wird.

Verbände packen gemeinsam an

Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo): „Der staatlich verordnete Stillstand der Reisebusse kostet täglich 2,3 Millionen Euro. Das mittelständische Busgewerbe benötigt daher dringend passgenaue Soforthilfen und keine Kredite. Die Branche kann nicht länger auf versprochene Hilfen warten! Die Politik muss jetzt handeln, bevor es zu spät ist.“

Die zweite zentrale Forderung der Verbände zielt auf einen Neustart nach national und international einheitlichen Regeln. „Der derzeitige Flickenteppich von Lockerungsregelungen für die Reisebusbranche ist eine Zumutung für die Unternehmen und Verbraucher“, erklärt Benedikt Esser, Präsident des RDA Internationaler Bustouristik Verband e.V. Er begründet die Notwendigkeit wirksamer Hilfsprogramme für die Busbranche auch mit deren Relevanz für das gesellschaftliche Leben. „Der Reisebus ermöglicht breiten Bevölkerungsschichten nicht nur vielseitige Urlaubserlebnisse, sondern auch die Teilhabe an Bildung sowie an kulturellen und sportlichen Events.“

Mit Blick auf die geringen Emissionen von Treibhausgasen, mit denen der Reisebus in der Ökobilanz sogar noch besser als die Bahn abschneidet, rückt Hermann Meyering den Beitrag mittelständischer Busunternehmer für einen nachhaltigen Tourismus in den Fokus. „Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Zielvorgaben zum Klimaschutz noch ernst nimmt, darf sie dem Untergang der Bustouristik jetzt nicht tatenlos zusehen“, ist der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) überzeugt.

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KOMMENTARE


Roland Arndt

31.05.2020 - 10:08 Uhr

Mir als Busfahrer macht das schon Sorgen was da diskutiert wird. Ich erlebe die zunehmende Ignoranz der Leute wenn ich sie auffordere einen Mundschutz im Bus zu tragen. Und nicht nur während des Einstiegs um mir einen Gefallen zu tun, sondern auch während der ganzen Fahrt! Menschen die dazu nicht bereit sind haben im Bus nichts zu suchen. Es sind nicht die Schüler sondern auch zunehmend die gefährdete Zielgruppe 60 Plus die sicher anders ticken aber ich als Fahrer bin immer die ärmste Sau wenn ich ständig während der Fahrt angesprochen werde wenn sich die Ignoranten des Schutzes entledigen eine Durchsage zu machen. Da kommt noch viel auf uns zu, und im Bus ist durch die Lüftung die Ansteckungsgefahr nun einmal um ein vielfaches höher als draußen.


Lars GIEL

01.06.2020 - 14:19 Uhr

Es ist eine Schande, dass Hülsmann (Präsident BDO) im BusTV Video bei Minute 11:07 das MANGELNDE POLITISCHE GEWICHT des Reisebusses bedauert. Ist es micht die Aufgabe seiner Mannen/Frauen dafür zu sorgen? Der BDO zeigt sich bei jeder noch so kleinen Gelegenheit mit schillernden Fotos und Cocktail Partys, zielt aber nur auf die versch. Formen des Linienverkehrs ab. Klar, es gibt mehr Linien- als Reisebusse, was sich auf den Verbandsbeitrag auswirkt, aber von einem Verband, der sich Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer nennt, erwarte ich eine Vertretung aller Buskategorien. Wäre das eine Klassenarbeit gewesen, wäre das Ergebnis MANGELHAFT gewesen. Einziger Lichtblick ist der Einsatz des RDA (politisch) und HonkForHope (auf der Strasse).


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