Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 23. November auf die bessere Nutzung freier Kapazitäten für den Schülerverkehr gepocht. In zahlreichen Bundesländern sei mit Umfragen der bdo-Landesverbände bereits konkret ermittelt worden, wie viele stillgelegten Reisebusse für zusätzliche Fahrten für die Beförderung von Schülern zum Einsatz kommen könnten. Die gemeldeten Ressourcen wurden bislang aber nicht voll abgerufen. Die Busbranche appelliert daher, dass Städte und Gemeinden regional vorhandene Kapazitäten nutzen sollten.
bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard erklärte: „Herr Lauterbach hat mit seinem Ruf nach zusätzlichen Reisebussen im Schülerverkehr vollkommen recht. Die Busbranche hat dafür in weiten Teilen Deutschlands auch schon entsprechende Vorbereitungen getroffen und die bereitstehenden Ressourcen in Umfragen ermittelt. Viele mittelständische Busunternehmen können und wollen zusätzliche Fahrten im Schulbusverkehr anbieten. Leider wurden diese Kapazitäten bislang nicht im vollen Umfang genutzt, weil Bestellungen ausblieben oder nicht ausreichend finanziert wurden. Und das, obwohl eine konsequente Ausweitung der Kapazitäten regional schnell zu einer sinnvollen Entzerrung in den Fahrzeugen beitragen könnten. Wir appellieren an Verantwortliche: Nutzen Sie diese Chance jetzt schnell und unbürokratisch.“
Und weiter erläuterte Leonard: „Die Reisebusbranche gehört zu den am schwersten von der Corona-Krise betroffenen Wirtschaftszweigen überhaupt. Tausende Fahrzeuge mussten aufgrund der bestehenden Verbote und in Folge der Beschränkungen des öffentlichen Lebens in den zurückliegenden Monaten leider abgemeldet werden. Wenn diese Kapazitäten jetzt für die Beförderung von Schülerinnen und Schülern zum Einsatz kommen, dann kann damit der verbesserte Pandemieschutz auch zu einem Hebel werden, mit dem wir den umweltfreundlichen Busverkehr insgesamt stabilisieren. Klar ist aber auch: Nicht jede Schulbusfahrt in Deutschland wird kurzfristig doppelt angeboten werden können. Um die Belegung in den Fahrzeugen weiter konsequent zu senken, müssten die Anfangszeiten zusätzlich gestaffelt und die Anzahl der Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht verringert werden.“