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Deutschlandticket: Abseits der Ballungszentren verpufft die Wirkung

18.05.2023 10:11 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bushaltestelle_Laendlicher_Raum
Wo wenig mehr als der Schulbus fährt, hilft auch ein bundesweites Ticket nichts, kritisiert der BDL
© Foto: BDL

Wo kaum Busse und Bahnen fahren, nützt auch ein bundesweites Ticket nichts, sieht der Bund der Deutschen Landjugend Verbesserungsbedarf beim Deutschlandticket.

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Das Deutschlandticket lohne sich für viele jungen Menschen in ländlichen Regionen nicht, zieht der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) rund zwei Wochen nachdem das bundesweite Ticket eingeführt worden ist, eine ernüchternde Bilanz. Das liege vor allem am vergleichsweisen schlechten Angebot beim ÖPNV auf dem Land, so Anne-Kathrin Meister, Stellvertretende BDL-Vorsitzende, denn: „Wo nur wenig mehr als der Schulbus fährt, hilft auch ein bundesweites Ticket nicht.“

Außerhalb der Regionen, die „mit einer gut getakteten Bahn punkten, verpufft das Ticket in der Fläche“, so der BDL, der befürchtet, dass Investitionen in den Ausbau des Nahverkehrs weiter verschoben werden, weil nicht beides gleichzeitig finanziert werden kann. „Damit würden die Menschen in den ballungsfernen Gebieten gleich doppelt bestraft“, erklärte der BDL.

Den ÖPNV vom Bedarf her denken

Der Jugendverband machte dazu folgende Rechnung auf: Etwa 4,7 Milliarden Euro lägen die Kosten für das Deutschlandticket, während in den vergangenen Jahren jährlich weniger als zwei Milliarden Euro in den Neu- und Ausbau des Schienennetzes investiert worden seien.

Man wolle die Leistung der Regierung nicht schmälern, denn ein Ticket, das „den Tarifdschungel hinter sich lässt und nahtlose Mobilität über Landkreisgrenzen und Verkehrsverbünde hinweg möglich macht, stand schon lange auf der Wunschliste des BDL“. Doch brauche es eine Anbindung ländlicher Regionen an Ballungszentren und öffentlich organisierten Vermittlungsplattformen, die das Land verbinden und nicht abhängen. „Und da tut sich vergleichsweise wenig bis nichts“, kritisierte der Verband.

„Denn dafür braucht es Geld, ein Umdenken und den Mut, vom Bedarf her zu denken. Der ÖPNV muss nicht nur für alle erreichbar, sondern auch schnell sein. Er muss elternunabhängige Mobilität erlauben – auch am Wochenende, auch nachts“, sagt BDL-Vize Meister. Dafür brauche es nicht nur den Bau und die Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken samt höherer Taktfrequenz, dafür braucht es auch Stadt-Land-Verbindungen, die reibungslos funktionieren. Wenn der ÖPNV „schnell, zuverlässig und sicher“ würden viele Menschen umsteigen und dann sei das Deutschlandticket auch auf dem Land ein Gewinn, sagte Meister.

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