Nach Einschätzung der Bundesregierung hat das Deutschlandticket nicht nur die Tarifsystematik deutlich vereinfacht, sondern dem öffentlichen Personennahverkehr „einen Digitalisierungsschub verschafft“, wie aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hervorgeht. „Aufbauend auf diese Vorteile und Effizienzgewinne könnten „die bestehenden Vertriebsstrukturen deutlich verschlankt, weiter konsequent digitalisiert und insofern insgesamt kostengünstiger gestaltet werden“, heißt es in der Antwort weiter.
Die Zuständigkeit für den ÖPNV und damit für das Deutschlandticket liege gemäß der föderalen Struktur in Deutschland bei den Ländern, macht die Regierung gleichzeitig deutlich. Für den Ausgleich der durch die Einführung des Deutschlandtickets entstandenen finanziellen Nachteile (insbesondere entgangene Fahrgeldeinnahmen) stelle der Bund den Ländern in den Jahren 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Länder beteiligten sich in gleicher Höhe.
Dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets
„Ein Nachschuss öffentlicher Mittel durch Bund und Länder ist nicht vorgesehen“, heißt es in der Vorlage. Sollten die Kosten den festgelegten Finanzierungsrahmen von Bund und Ländern übersteigen, sei dies über eine Ticketpreiserhöhung auszugleichen. Daher hätten die Länder in der Sonder-Verkehrsministerkonferenz am 23. September 2024 entschieden, den Ticketpreis für das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 pro Monat um neun Euro auf 58 Euro zu erhöhen, um somit die auskömmliche Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2025 zu sichern.
Zur Zukunft des Deutschlandtickets – über das Jahr 2025 hinaus – heißt es in der Antwort der Bundesregierung: Die erforderlichen Entscheidungen für die dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets ab dem Jahr 2026 müssten auf einer soliden Datengrundlage getroffen werden, die die Entwicklung der Jahre 2023 und 2024 zutreffend abbildet. Eine solche Datengrundlage liege derzeit noch nicht vor. Für die dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets ab dem Jahr 2026 sei ein Gesetzgebungsverfahren im Jahr 2025 erforderlich.
Rund 13 Millionen Abonnenten
Der Antwort zufolge nutzen derzeit rund 13 Millionen Abonnenten das Deutschlandticket. Zur Erläuterung der räumlichen Verteilung der Abonnenten verweist die Bundesregierung auf Zahlen aus dem Jahresbericht der VDV-Marktforschung für die Monate Mai bis Dezember 2023. Demnach besaßen insgesamt 16 Prozent der Befragten ein Deutschlandticket.
In Stadtregionen waren es in „Metropolen“ 32 Prozent, in „Regiopolen und Großstädten“ 21 Prozent, in „Mittelstädten, städtischem Raum“ 14 Prozent und im „kleinstädtischen, dörflichen Raum“ zehn Prozent. In ländlichen Regionen waren es in „zentralen Städten“ 13 Prozent, im „städtischen Raum“ zehn Prozent und im „kleinstädtischen, dörflichen Raum“ acht Prozent der Befragten.