Der Bayerische Landesstudierendenrat (BayStuRa) hat Forderungen des bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter (CSU) nach einer Preiserhöhung beim Deutschlandticket ab 2025 kritisiert. Sollte der Vorschlag des Ministers verwirklicht werden, dann erhöhe sich der monatliche Ticketpreis für Studierende um etwa 50 Prozent von derzeit 29 auf 44 Euro im Monat, teilte der Landesstudierendenrat in München mit.
Bernreiters Ministerium hatte Medienberichten zufolge ins Gespräch gebracht, den Normalpreis für das Deutschlandticket von derzeit 49 Euro auf 64 Euro pro Monat zu erhöhen. Dies sei nötig, um eine Finanzierungslücke in Höhe von 750 Millionen Euro zu schließen. Dies hatte die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets berichtet. Das Verkehrsministerium in Bayern bestätigte die Angaben auf Anfrage.
„Eine solche Preissteigerung würde die Schwelle von 30 Euro überschreiten, die für viele Studierende bereits jetzt eine finanzielle Belastungsgrenze darstellt“, sagte Isabella Hennessen, Sprecherin des BayStuRa. „Ein erschwinglicher ÖPNV ist unerlässlich, um Mobilitätskosten gering zu halten und den Zugang zu Bildung zu erleichtern.“ Der Rat verwies außerdem auf die hohen Mieten in den bayerischen Universitätsstädten, die viele Studenten zum täglichen Pendeln zwingen.
Verkehrsministerkonferenz im Herbst
Für Studenten, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Beamtenanwärter zahlt der Freistaat Bayern einen Zuschuss in Höhe von 20 Euro pro Monat für das Deutschlandticket, so dass diese derzeit nur 29 Euro für das ÖPNV-Abo zahlen. Steigt der Ticketpreis wie vom bayerischen Verkehrsministerium vorgeschlagen und bleibt der Zuschuss gleich, so stiege der monatliche Preis für die genannten Gruppen auf 44 Euro.
Zu einer möglichen Erhöhung des Ticketzuschusses macht das Verkehrsministerium in München derzeit keine Angaben. „Die Szenarien zum künftigen Preis des Deutschlandtickets stammen aus einem internen Papier, das neben anderen als Diskussionsgrundlage für die Verkehrsministerkonferenz im Herbst zum künftigen Preis des Deutschlandtickets dient“, teilte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ mit. Die dortigen Beschlüsse gelte es „auch mit Hinblick auf andere Angebote abzuwarten“, so das Ministerium.