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Deutschlandticket: Preisdiskussion überschattet die Debatte

10.09.2024 11:29 Uhr | Lesezeit: 3 min
Deutschlandticket - Verkehrsverbünde zusammenlegen
Thomas Prechtl bezeichnet die Debatte um den Ticketpreis beim Deutschlandticket als eine "oberflächlichen Diskussion", die wichtigere Diskussionen verhindere
© Foto: adobe/sh99

Die Absicherung des Deutschlandtickets sei wichtiger als die unablässige Preisdiskussion, kritisiert BSN-Präsident Thomas Prechtl, der auf nicht genutzte Potenziale des Tickets hinweist.

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Seit Einführung des Deutschlandtickets werde die öffentliche Debatte von einer Diskussion über die angemessene Höhe eines monatlichen Preises überschattet, kritisiert Thomas Prechtl, der Präsident des Bundesverbandes SchienenNahverkehr (BSN). Eine Absicherungs- und Stabilitätsdebatte, damit das Ticket auch 2026 und darüber hinaus überhaupt gesichert angeboten werden kann, verliere sich „ob dieser oberflächlichen Diskussionen“, so Prechtl.

Zudem gehe eine „Chancen-Debatte über weitere Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten, die weitergehende Harmonisierung und Vereinfachung von Tarifen im Sinne einer langfristigen Entwicklungsstrategie, die Digitalisierung und Effizienzsteigerung des Vertriebs oder gar den Mehrwert, den die Nutzerprofile über ihr Mobilitäts- und Reiseverhalten als großes Plus künftig bei der Angebotsplanung oder bei neuen Infrastrukturvorhaben“ allen zugutekommen, immer noch unter.

„Laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sollen rund 15 Millionen Fahrgäste Ende 2024 das Ticket nutzen. Die Palette an Möglichkeiten weitere Add-Ons den Deutschlandticket-Inhabern und Inhaberinnen zu bieten, egal ob in der sogenannten Anschlussmobilität oder in Zusammenarbeit mit kommunalen Strukturen als Bonus, sich für den umweltfreundlichen öffentlichen Verbund an Verkehrsmitteln entschieden zu haben, ist noch gar nicht angestoßen“, sagte Prechtl.

Preissteigerung ist unumgänglich

„Stattdessen reden wir die Öffnung und damit unschlagbar simplen Zugang deutschlandweit aller Verkehrsmittel als größte Revolution im SPNV und ÖPNV unnütz klein. Über Jahrzehnte haben wir die Tarifsysteme immer komplizierter gemacht und dabei den Kunden aus den Augen verloren, statt im großen Umfang neue Nutzer und Nutzerinnen in die Busse und Bahnen zu holen.“

Eine Preissteigerung nannte Prechtl angesichts der „Dynamisierung an Energie-, Personal- und Lebenshaltungskosten“ unumgänglich. „So beutet ein 59-Euro-Deutschlandticket beispielsweise immer noch Mobilität für nur zwei Euro pro Tag, schlicht also etwa ein Euro je Richtung beim Reiseverhalten der meisten Kunden und Kundinnen. Bei der Vielzahl der rabattierten Deutschlandtickets als Job-, Sozial- und Schülerticket sind wir weiterhin im niedrigschwelligen Cent-Bereich“, fasst Thomas Prechtl zusammen.

Die damit mögliche Absicherung des Deutschlandtickets und eine insgesamt gefestigte Gesamtfinanzierung des ÖPNV als weiter auszubauende Grundlage für mehr Busse und Bahnen in ganz Deutschland nannte Prechtl „viel wichtiger, als sich einzumauern und jede Diskussion über den Fortbestand damit zu gefährden“.

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