Der nach wie vor sehr hohe Dieselpreis werde zum 1. September erneut in „schwindelerregende Höhen steigen – zu diesem Zeitpunkt endet die auf drei Monate befriste Reduzierung der Energiesteuer“, warnt der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO). „Im Herbst wird es ernst – das sagen wir schon seit Monaten“, warnt die Stellvertretende WBO-Vorsitzende Yvonne Hüneburg, die wie die ganze Branche den Krisenmodus leid ist. Nach Corona-Pandemie, Ukraine-Krise und Dieselpreisexplosion sei es „Zeit für gute Nachrichten“, fordert sie die Politik zu einer wirksamen Unterstützung für die Verkehrsunternehmen auf.
Yvonne Hüneburg fordert vor allem eine Landeslösung für die vollständige Übernahme der Dieselmehrkosten. Zwar gibt es in etlichen Landkreisen individuelle Lösungsansätze, so es „kann doch nicht sein, dass das Zufallsprinzip entscheidet, ob Verkehrsunternehmen die dringend notwendigen finanziellen Mittel für den Ausgleich der Dieselmehrkosten erhalten oder nicht – je nachdem, in welchem Landkreis ein Unternehmen sitzt“, sagte Hüneburg, die von einem unzumutbaren Flickenteppich spricht.
WBO rechnet mit Preiserhöhungen bei den Tickets
Die Misere wird aus Sicht des WBO auch Folgen für die Fahrgäste haben: Die Tickets werden teurer werden. Preisanpassungen sind aus Sicht des Verbandes als Konsequenz unumgänglich. „Wir haben massive Kostensteigerungen in allen Segmenten“, betont beispielsweise Ulrich Rau, ÖPNV-Vorstand des WBO und Geschäftsführer von OVA-Omnibus-Verkehr Aalen, denn: „Es wäre unternehmerischer Selbstmord, in einer solchen Situation die Tarife unangetastet zu lassen.“ Mit der Folge, dass ein Betrieb nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sei und den Markt verlasse. „Das sollte im Sinne des Gesamtsystems ÖPNV unbedingt vermieden werden.“