regiobus hatte sich im September dieses Jahres am Wettbewerb „Vorsprung! – Der Gesundheitspreis für Betriebe in Niedersachsen 2016“ beworben. Vergeben wird der Preis vom Verein Gesundheitswirtschaft Hannover e.V., der es sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, kleine und mittlere Unternehmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu sensibilisieren und zu unterstützen. Der demografische Wandel, der damit verbundene Fachkräftemangel, das steigende Durchschnittsalter von Belegschaften – all diese Faktoren führen dazu, dass das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz immer wichtiger wird. Der Preis wurde nach 2014 und 2015 zum 3. Mal vergeben. Unternehmen und Betriebe verschiedenster Branchen aus ganz Niedersachsen haben sich am Wettbewerb beteiligt. Die zehnköpfige Jury ist mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Medizin und Politik besetzt.
Erste Ansätze Anfang der 2000er blieben im Projektstatus stecken. Im Jahr 2012 hat die regiobus begonnen, das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) im Unternehmen systematisch und als Führungsthema auszubauen: Mittlerweile ist das Thema fest etabliert. Die Geschäftsführung hat das Thema mit Unterstützung des Aufsichtsrates forciert, der Betriebsrat hat sich intensiv beteiligt; externe Beratung erfolgte durch die Gesundheitskasse AOK. „Hier haben alle an einem Strang gezogen“, erklärt Geschäftsführer Georg Martensen, der die Auszeichnung als Bestätigung eines sehr eigenen und nachhaltigen Ansatzes bei regiobus sieht. „Wir haben es uns nicht einfach gemacht: Bei uns gibt’s keine billigen Fitnesskurse und keine Wohlfühl-Manager! Wir haben direkt bei den Belastungen im Job angesetzt und unsere Maßnahmen in die Prozesse integriert.“ Dabei wurden zum Beispiel die Dienstpläne des Fahrpersonals unter die Lupe genommen und Stressfaktoren identifiziert. Wo es möglich war, wurden Zeiten angepasst, Pausensituationen und sanitäres Umfeld verbessert, unumgängliche Belastungen (hohes Fahrgastaufkommen, Baustellensituation) auf möglichst viele Fahrer verteilt.
Weiterhin hat die regiobus ein vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement eingeführt, dass Langzeitkranken den Wiedereinstieg ermöglichen und erleichtern soll. Dabei werden die Betroffenen von teilweise freigestellten Kollegen betreut, die sehr viel Einfühlung in die konkrete Lebens- und Berufssituation haben. In Seminaren auf verschiedensten Ebenen werden Führungskräfte und Mitarbeiter zum Thema sensibilisiert. Respektvoller und vertrauensvoller Umgang miteinander sind über einen sogenannten „Teamfahrplan“ im Unternehmen verankert. „Wir leben Wertschätzung und instrumentalisieren sie nicht – das spüren die Leute!“, so der Geschäftsführer.
Zudem gibt es viele praktische Ansätze, das Arbeitsumfeld zu verbessern: von der Bereitstellung ergonomischer Fahrersitze, über die Vermeidung von Zugluft beispielsweise im Werkstattbereich bis zum Angebot von kurzen Gesundheitschecks vor Ort und Rückenschulungen. (ah)