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Inbetriebnahme der ersten Elektro-Linienbusse in Thüringen

08.06.2016 17:30 Uhr
Langensalza E-Bus
© Foto: bdo

In der Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza werden ab Juni 2016 zwei rein elektrisch betriebene Stadtlinienbusse eingesetzt.

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Die feierliche Übergabe der Fahrzeuge vom Typ Sileo S10 an den Betreiber Salza Tours König OHG fand am 7. Juni 2016 in Bad Langensalza auf dem Neumarkt im Beisein von Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Verkehrsministerium, statt.

Elektromobilität ist die Zukunft im Nahverkehr. Davon sind Lutz und Mario König, Geschäftsführer der Salza Tours König OHG in Bad Langensalza, überzeugt. Sie leben in einer Kurstadt und möchten einen Beitrag zur Lebensqualität der Gäste und Einwohner ihrer Stadt leisten. Mit der Entscheidung zum Kauf zweier Elektrobusse für den Stadtverkehr in Bad Langensalza geht eine mehrjährige Recherche- und Testphase zu Ende. Anfangs hatte man Hybridbusse getestet. Für Lutz König blieben Hybridfahrzeuge allerdings nur ein Zwischenschritt zur Elektromobilität. Zu dieser Zeit waren Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb noch in den Kinderschuhen. Serienreife Fahrzeuge gab es damals noch nicht. Die Entwicklung der E-Busse bekam aber dann ab 2014 eine rasante Dynamik. Plötzlich gab es mehrere, meist kleinere Omnibusbauer, die sich mit dem Thema beschäftigten. Erste Tests konnte Salza Tours im Frühjahr 2015 fahren. Zwischendurch wurden verschiedene Hersteller besucht, unter anderem auch in Polen und Tschechien.

Den Entschluss, E-Busse zu kaufen, fassten die Königs letztlich mit dem Inkrafttreten der Thüringer Investitionsrichtlinie 2015. Darin bekennt sich der Freistaat Thüringen zur Elektromobilität und fördert zum überwiegenden Teil die Fahrzeugmehrkosten infolge des Elektroantriebes. Im Dezember 2015 folgte eine EU-weite Ausschreibung für zwei Stadtbusse. Der Hersteller SILEO GmbH aus Salzgitter machte schließlich das Rennen. Mit 10,70 Metern Länge sind die Niederflurbusse gut geeignet für die Straßen der Kleinstadt. Die Antriebsbatterie (Lithium-Eisenphosphat) mit einer Kapazität von 200 kWh soll eine Mindestreichweite von 200 Kilometern garantieren. Für das Laden der Batterie im Depot werden etwa sechs Stunden benötigt. Jeweils etwa 200 Kilometer pro Tag werden die Busse im Stadtverkehr eingesetzt. Eine Zwischenladung, zum Beispiel an den Endhaltestellen, hatte Salza Tours von Anfang an ausgeschlossen. Damit schieden einige E-Busanbieter von vorn herein aus. Die Gesamtinvestition summiert sich auf knapp 1,1 Millionen Euro, wovon der Freistaat etwa 65 Prozent übernimmt.

Seit Herbst 1993 wird der Stadtverkehr in Bad Langensalza betrieben. Es ist ein eher kleiner Verkehr mit einer Jahreskilometerleistung von circa 160.000 Kilometern. Zwei Linien verbinden die Wohn- und Gewerbegebiete mit dem Stadtzentrum. Die Linien werden im 30-Minutentakt gefahren. An der Rendezvoushaltestelle „Treffpunkt Wiebeckplatz“ treffen die Linien zusammen. Die Fahrgäste haben hier die Möglichkeit, zwischen den Linien umzusteigen. Die Betriebszeiten sind von Montag bis Freitag von 5.30 bis 18.00 Uhr und Samstag von 8.00 bis 16.00 Uhr. Mit der Linie A werden 16 Haltestellen bedient. Die Linienlänge beträgt 9,6 Kilometern. Mit der Linie B werden neun Haltestellen bedient. Die Linienlänge beträgt hier 4,6 Kilometer. Der Haltestellenabstand liegt im Durchschnitt bei circa 550 Metern. Das Höhenprofil ist relativ ausgeglichen. Aus den drei Umläufen ergeben sich Tageskilometerleistungen pro Fahrzeug von circa 200 Kilometern. (ah)

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