Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) will den Preis für CO2-Zertifikate erhöhen, wenn die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele nicht ausreichen. „Mit dem CO2-Preis haben wir ein wirkungsvolles Instrument geschaffen, mit dem wir jederzeit nachsteuern können“, sagte sie der „Deutschen Presse-Agentur“ am Montag, 9. August, seinen neuen Bericht vorlegt. „Bei Bedarf müssen wir den Preis weiter anziehen, und dabei die sozialen Auswirkungen abfedern.“
Der CO2-Preis wird auf Emissionen erhoben, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen und damit das Klima belasten. Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel auf den Markt bringen, müssen Zertifikate für zurzeit 25 Euro pro Tonne CO2 erwerben, die bei Verbrennung des Heiz- und Kraftstoffes freigesetzt wird. Das erhöht den Preis von Diesel um etwa acht Cent pro Liter.
Ende innerdeutscher Flüge denkbar
Die Regierung müsse jedes Jahr prüfen, ob Deutschland auf dem richtigen Weg ist, um die Klimaziele zu erreichen, sagte Karliczek. Sie hält auch ein Ende des innerdeutschen Flugverkehrs für möglich, wenn der Personenverkehr, etwa die Bahn, entsprechend ausgebaut werde. Die Forschung müsse zudem an neuen Technologien arbeiten. „Deutschland wird von dieser Entwicklung profitieren“, sagte die Ministerin. „Deutsche Technologien für den Klimaschutz sollen Exportschlager werden. Ich möchte, dass Deutschland auch zur Herzkammer der Klimaschutztechnologien wird.“
Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß in Deutschland um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringert werden, bis 2040 um mindestens 88 Prozent. 2045 will Deutschland Klimaneutralität erreichen, das heißt, es soll nur noch so viel Kohlenstoff ausgestoßen werden, wie in Kohlenstoffsenken aufgenommen werden können.