„Weder im ÖPNV und noch sehr viel weniger im Reise- und Fernbusverkehr sind die Folgen der Pandemie bewältigt. Weiterhin fehlen die Fahrgäste – und damit die Einnahmen“, betonte der Regenstaufer Busunternehmer Fritz Dechant bei einer jährlichen Bezirksversammlung des LBO – Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen am 21. September in Regenstauf. Der Einladung der Bezirksvorsitzenden Peter Bruckner (Oberpfalz) und Carolin Lambürger-Treml (Niederbayern) waren rund 30 Busunternehmer aus Ostbayern gefolgt.
40 bis 50 Prozent weniger Fahrgäste
Bayernweit verzeichnen die Busunternehmen nach LBO-Angaben weiterhin Fahrgastrückgänge zwischen 40 und 50 Prozent. Aufgrund wegfallender Berufsverkehre durch Homeoffice und der anhaltenden Unsicherheit im Reiseverkehr sei derzeit keine Besserung in Sicht. In Regenstauf warnte LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl darüber hinaus vor einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels in der Branche. Corona habe die Problematik nur zeitweise in den Hintergrund gedrängt. „Spätestens mit dem Ende der Pandemie kommt der Fahrermangel mit voller Wucht zurück. Vor diesem Hintergrund erwarten die rund 1.000 überwiegend mittelständischen Busunternehmen in Bayern die volle Unterstützung der Politik bei der Gewinnung neuen Personals. Anders ist das Ziel, den ÖPNV auszubauen und die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, nicht zu erreichen“, mahnte Rabl.
Neue und alte Gesichter im Vorstand
Bei der Bezirksversammlung wurde turnusgemäß auch der Vorstand neu gewählt. Der oberpfälzische Bezirksvorsitzende Peter Bruckner (Sulzbach-Rosenberg) stellte sich nach 33 Jahren nicht erneut zur Wahl. Zum Nachfolger kürten die Verbandsmitglieder seinen Sohn Stefan Bruckner. In seinem Amt bestätigt wurde sein Stellvertreter Fritz Dechant, ebenso wie Carolin Lambürger-Treml aus Zwiesel als Vorsitzende des Bezirks Niederbayern sowie ihr Stellvertreter Matthias Petz aus Ergoldsbach.
Jedes vierte bayerische Busunternehmen aus Ostbayern
In der Oberpfalz gibt es 110 Busunternehmen mit 1.968 Busfahrern und in Niederbayern 143 Busunternehmen mit 2.163 Beschäftigten im Fahrdienst mit Omnibussen, so der LBO. Zum Vergleich: Bayernweit gibt es insgesamt 1.041 Busunternehmen mit rund 14.000 Bussen und 19.100 Busfahrern. In ganz Bayern werden nach Verbandsangaben jährlich 758,9 Millionen Personen im Liniennahverkehr, 311,4 Millionen Personen im Ausbildungsverkehr und 17,5 Millionen Personen im Gelegenheitsverkehr mit Bussen befördert.