Gelegenheitsfahrer in Berlin und Frankfurt (Oder) können vom nächsten Jahr an auf ein neues Fahrkartenangebot für Busse und Bahnen zurückgreifen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) testet dort flexible Angebote. Diese Angebote richten sich vor allem an Menschen, die zwischen Homeoffice und Büro pendeln und deshalb nicht täglich Busse und Bahnen brauchen.
In Berlin können Fahrgäste für 44 Euro ein Paket von acht personalisierten Fahrkarten kaufen. Damit können sie innerhalb eines Monats jeweils 24 Stunden im Stadtgebiet (Tarifbereich AB) fahren. Bislang wird für gelegentliche Fahrten ins Büro auch die 4-Fahrten-Karte genutzt. Sie kostet 9,40 Euro.
In Frankfurt (Oder) wird ein „VBB-Abo flex“ getestet. Für einen Grundbetrag von monatlich 4,90 bekommen Fahrgäste Einzelfahrkarten und Tageskarten für das Stadtgebiet 25 Prozent günstiger. Beide Projekte laufen vom 1. Januar an bis zu zwei Jahre und könnten anschließend auf andere Regionen übertragen werden. Über die Tarifanpassung zum Jahreswechsel hat der Aufsichtsrat des VBB noch nicht entschieden. Das soll im Oktober geschehen.
Fahrgäste für den ÖPNV zurückgewinnen
Für die Verkehrsunternehmen sind die neuen Fahrkartenangebote ein Weg, Kunden zurückzugewinnen. Stuttgart etwa hat ein digitales 10er-Tagesticket eingeführt für Kunden, die mal zu Hause und mal im Büro arbeiten. Auch die Deutsche Bahn hat für den Nahverkehr ein 10er-Tagesticket eingeführt.
„Aktuell haben wir – gemessen an Vor-Corona-Zeiten – rund 80 Prozent Fahrgastnachfrage", teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit. Mit passgenauen Angeboten wolle man vor allem Berufstätige zurückgewinnen oder halten, die im Homeoffice arbeiten.
Während die FDP im Berliner Abgeordnetenhaus von einem interessanten und bedarfsgerechten Angebot sprach, kritisierte die Linke im Brandenburger Landtag, dass das FlexTicket nicht im Berliner Umland mit dem Tarifbereich C gelte, wo viele Pendler wohnten. An ihnen gehe der Modellversuch komplett vorbei.