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LBO: Personalmangel deutlich größer als bisher angenommen

03.12.2023 15:26 Uhr | Lesezeit: 1 min
Cheffahrer
Wenn Fahrer fehlen, muss der Chef selber ran, obwohl er im Büro dann oft fehlt. Hier im Bild: Knut Schröder von Schröder Reisen aus dem Brandenburger Segeletz (Symbolbild)
© Foto: Sascha Böhnke

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen e. V. schlägt Alarm: Eine aktuelle Umfrage unter den privaten bayerischen Omnibusunternehmen zeichnet ein düsteres Bild. Es werden deutlich mehr Busfahrerinnen und Busfahrer gesucht als bisher angenommen.

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In den rund 1.000 meist familiengeführten mittelständischen Omnibusunternehmen in Bayern fehlen sehr viel mehr Busfahrer als bisher angenommen. War das Ergebnis einer verbandsinternen Umfrage aus 2022 noch, dass im Freistaat rund 2.500 Fahrer fehlen, hat sich diese Zahl bis Heute dramatisch erhöht. So lässt die Ende November durchgeführte Umfrage, an der sich mit rund 300 Unternehmen fast ein Drittel aller privaten Omnibusunternehmen in Bayern beteiligt haben, den Rückschluss zu, dass hierzulande ca. 4.000 Stellen als Busfahrer zu besetzen sind. Dass es nicht noch deutlich mehr offene Stellen gibt – das zeigt die Umfrage ebenso eindrücklich – hängt an den knapp 4.000 Rentnern, die in Voll- oder Teilzeit Busse lenken.

„Wir hatten schon länger die Vermutung, dass sich der Personalmangel in den letzten beiden Jahren nochmals deutlich verschärft hat, aber diesen hohen Anstieg hatten wir nicht erwartet“, kommentiert LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl die Umfrage. „Man muss es so sagen: die vielen Rentnerinnen und Rentner halten den Laden am Laufen! Ohne ihre Unterstützung drohten flächendeckend weit mehr Ausfälle als aktuell.“

Der Personalmangel hat aber nicht nur negative Auswirkungen auf die Millionen Fahrgäste, die täglich den Bus nutzen und auf ihn angewiesen sind, sondern auch auf die Betriebe selbst. 80 Prozent der Unternehmen geben an, aufgrund des fehlenden Personals Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Das gilt im öffentlichen Nahverkehr ebenso wie im Reise- und Gelegenheitsverkehr. Eine Besserung der Situation ist aktuell nicht in Sicht, im Gegenteil. 45 Prozent der Beschäftigten (ohne Rentner) sind, so zeigt die Umfrage, 55 Jahre oder älter, scheiden also innerhalb der nächsten zehn Jahre aus. „Das Berufsbild muss wieder attraktiver werden, junge Menschen und vor allem auch Frauen müssen sich für den Beruf begeistern, und nicht zuletzt auf politischer Ebene müssen Berufszugangshürden abgebaut und die Ausbildung endlich reformiert werden. Dann werden auch die politisch gesteckten Ziele einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 sowie attraktive Nahverkehrsangebote überall in Bayern erreicht,“ zeigt sich Rabl überzeugt.

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