Gestiegene Energiekosten und die Bus-Umrüstung auf E-Antriebe stellen Busunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor große finanzielle Probleme. Das teilte ein Sprecher der Mecklenburgisch-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) mbH anlässlich des Fahrplanwechsels am Montag in Neubrandenburg mit. So koste allein die Umrüstung der bisher 130 Busse der MVVG auf batterieelektrische Antriebe rund 110 Millionen Euro. Derzeit stünden aber nur zwei Millionen Euro an Busförderung von Bund und Land im Jahr zur Verfügung.
2024/25 Mehrkosten von etwa 1,8 Millionen Euro
Die MVVG ist für den Busverkehr im Kreis Mecklenburgische Seenplatte zuständig, der mit 5.500 Quadratkilometern Fläche der mit Abstand größte Kreis in Deutschland und dünn besiedelt ist. Es bestehen auch Busverbindungen bis nach Usedom und Rostock. Durch höhere Treibstoff- und Energiepreise rechnet das kreiseigene Unternehmen für das Betriebsjahr 2024/25 zudem mit Mehrkosten von etwa 1,8 Millionen Euro. Landesweit gibt es sechs solcher Großkreise.
Neues Rufbussystem "Ilse" ab 2024
Ungeachtet der Probleme rollen seit Montag auf vielen Hauptstrecken rund um Neubrandenburg zusätzliche Busse. Das sah der vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan so vor. So wurde die Linie 12 von der Müritz nach Neubrandenburg als "landesbedeutsame Linie" beim Land angemeldet, was zu einer Finanzunterstützung vom Land führen soll. 2024 soll das flexible Rufbussystem "Ilse" in den Regionen Waren und Stavenhagen zum Einsatz kommen und damit dann den gesamten Kreis abdecken.