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Niedersachsen startet „Ecobus“-Projekt

09.05.2016 18:16 Uhr
Niedersachsen startet „Ecobus“-Projekt
© Foto: VDL

Wenn es nach den Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für Selbstorganisation und Dynamik in Göttingen geht, werden künftig in dünn besiedelten Regionen flexibel einsetzbare Flotten von Kleinbussen unterwegs sein.

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Das ist das Ziel des Projekts „Ecobus“, das die niedersächsische Landesregierung am 9. Mai in Osterode am Harz vorgestellt hat. Es soll mittels intelligenter Vernetzung der Kleinbusse einen auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnittenen Nahverkehr ermöglichen. „Ecobus“ ist Teil des EU-geförderten Südniedersachsen-Programms. Mit rund 100 Millionen Euro will die rot-grüne Landesregierung damit die strukturschwache Region wirtschaftlich voranbringen.

Einzelne Versuche, den Nahverkehr im ländlichen Raum zu flexibilisieren, habe es schon oft gegeben, sagte Max-Planck-Forscher Stephan Herminghaus. Doch Modelle wie etwa der Abrufbus scheiterten letztlich daran, dass die Nachfrage zu gering und die Kosten dadurch viel zu hoch seien. „Ecobus“ dagegen soll Fahrgäste ohne lange Wartezeiten flexibel aufnehmen und absetzen, wo sie möchten und dabei zum Preis eines Bustickets den Komfort eines Taxis bieten.

Erforderlich dazu seien leistungsstarke Computer, eine große Zahl von Fahrzeugen und Programme, die Nutzer und Fahrzeuge miteinander vernetzen, sagte Herminghaus. Wer von einem Ort zum anderen möchte, meldet sich per Computer oder Smartphone an. Innerhalb kürzester Zeit komme dann nicht nur eine Antwort, sondern auch ein Fahrzeug. Wer mag, könne den Transporter auch telefonisch ordern, sagte der Wissenschaftler.

Die Kleinbusse sollten den Transport der Fahrgäste dabei nicht alleine übernehmen, so Herminghaus. „Ecobus“ sehe vor, auch die Bahn und bestimmte Buslinien in das System einzubeziehen. Wenn es dadurch insgesamt für die Fahrgäste eine Zeit-Ersparnis bedeute, sollten sie zu Anschlussstellen gebracht und von Zielbahnhöfen abgeholt und dann weiter gefahren werden.

„In der Theorie funktioniert ,Ecobus‘ schon“, erklärte Max-Planck-Forscher Marc Timme. Ob und wann der Praxis-Test in einem noch nicht festgelegten Teil Südniedersachsens folgt, ist dagegen noch ungewiss. Die Bewilligung des rund drei Millionen Euro teuren Projekts sei aber auf einem guten Weg, sagte die Staatssekretärin der niedersächsischen Staatskanzlei, Birgit Honé.

Die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Iris Gleicke, die ihren verhinderten Minister Sigmar Gabriel (SPD) vertrat, denkt jedenfalls schon weiter. Die Erkenntnisse des südniedersächsischen Projektes, so glaubt die SPD-Politikerin, könnten schon bald auf andere ländliche Regionen Europas übertragen werden und auch dort zur Lösung der Probleme des öffentlichen Nahverkehrs beitragen. (dpa)

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