Weil die Arbeitswelt räumlich und zeitlich flexibler wird, sind oft weniger Beschäftigte im Unternehmen vor Ort anwesend und damit auch weniger Ersthelfende. Was also können Betriebe und Einrichtungen tun, um im Ernstfall genügend Ansprechpersonen vorzuhalten? Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hält für Unternehmen einige Empfehlungen bereit: ."Eine Möglichkeit ist, die Ersthelfenden aus den Arbeitsbereichen zu rekrutieren, die während der Geschäftszeiten ständig besetzt und nicht örtlich flexibel sind", rät Dr. Isabella Marx, Leiterin des DGUV-Fachbereichs Erste Hilfe. Dazu können beispielsweise Mitarbeitende am Empfang, in der Kantine oder im IT-Support zählen.
Synergien nutzen
Sind mehrere Unternehmen an einem Standort oder in einem Gebäude angesiedelt, können sie sich nach Absprache gegenseitig bei der Sicherstellung der Ersten Hilfe unterstützen. "Das sollte allerdings schriftlich niedergelegt werden", so Marx. Wichtig ist, dass Ersthelfende sinnvoll über das gesamte Gelände verteilt sind, sodass sie im Ernstfall schnell vor Ort sind. Im Zweifel sollten Unternehmen und Einrichtungen mehr Personen in Erster Hilfe ausbilden, als die Quote es verlangt.
Alarmierung gewährleisten
Doch nicht nur das Leisten der Ersten Hilfe selbst, auch die Alarmierungskette muss im Notfall geregelt sein und funktionieren. Daher sollte nicht nur die erforderliche Zahl der Ersthelfenden in der Gefährdungsbeurteilung festgeschrieben werden, sondern auch der Weg, wie die Hilfe zu den Betroffenen kommt. Das schließt das Alarmieren der Ersthelfenden, das Weiterleiten der Informationen über den Unfall und gegebenenfalls das Absetzen des Notrufs ein.
Die unverzügliche Alarmierung der Ersthelfenden, das Weiterleiten der Informationen und ggf. das Absetzen des Notrufes sollten sichergestellt sein. Helfende und ggf. externe Einsatzkräfte müssen schnell und zuverlässig an den Einsatzort gelotst werden. Bei der Gefährdungsbeurteilung sollten diese Aspekte aufgrund der räumlichen und zeitlichen Flexibilisierung der Arbeit überprüft und, wo notwenidg, angepasst werden
Jährlich werden etwa zwei Millionen betriebliche Ersthelfende geschult. Die Kosten dafür tragen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen