Das geplante Betriebsgebiet, in dem die autonomen Shuttles ab Mitte nächsten Jahres fahren werden, erstreckt sich vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek. „Mit dem Betrieb autonomer Shuttles im Zentrum Hamburgs gehen wir einen weiteren entscheidenden Schritt in Richtung Öffentlicher Nahverkehr der Zukunft. Das autonome Ridepooling ist dabei das fehlende Puzzlestück zwischen den klassischen Bussen und Bahnen sowie den individuellen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen", sagt Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Damit werde eine ganz neue Säule im ÖPNV und eine attraktive Alternative zum privaten Pkw geschaffen.
Der ÖPNV der Zukunft werde noch effizienter und noch mehr ausgerichtet auf die individuellen Bedürfnisse, Wege und Ziele der Fahrgäste. "Es ist mein Ziel und gemeinsam arbeiten wir mit unseren Partnern daran, dass im kommenden Jahr erstmals in Europa Fahrzeuge autonom auf den Straßen einer Großstadt fahren werden", so Tjarks weiter. Hamburg sei als Modellregion für Mobilität nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Vorreiter.
37 Quadratkilometer großes Gebiet für Testbetrieb
Der geplante Testbetrieb wird in einem rund 37 Quadratkilometer großen Gebiet im Zentrum Hamburgs durchgeführt, um Erfahrungen unter anspruchsvollen Bedingungen im realen Stadtverkehr zu sammeln. Gleichzeitig werde das Projekt in dieser Lage für eine breite Öffentlichkeit sichtbar. Im geplanten Betriebsgebiet leben gut 300.000 Menschen.
Zwei Fahrzeugmodelle für den Testbetrieb
Im Projekt "Alike" werden zwei vollelektrische, autonom fahrende Fahrzeugmodelle den Testbetrieb starten. Moia wird dafür Mitte 2025 den Volkswagen ID.Buzz AD in Betrieb nehmen. Das kompakte und wendige Fahrzeug für bis zu vier Personen ist speziell für den Einsatz in städtischen Gebieten ausgelegt. Während der Straßentests sind die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsfahrer an Bord.
Als zweiter Fahrzeugtyp wird Holon eingesetzt, der Mitte 2025 erste Testfahrten in Hamburg absolvieren wird, zunächst mit einem Sicherheitsfahrer. Die voll barrierefreien Fahrzeuge bieten Platz für bis zu 15 Fahrgäste. Insgesamt sollen im Projektzeitraum bis zu 20 autonome Fahrzeuge von beiden Betreibern unterwegs und über zwei Apps, hvv switch und Moia, digital buchbar sein.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet das Projekt wissenschaftlich und startet am heutigen Montag, 11. November 2024, die erste Phase der Begleitforschung. Diese umfasst eine repräsentative Umfrage, bei der bis Ende 2024 mindestens 1.000 Teilnehmer befragt werden sollen.
Die Hochbahn in Hamburg übernimmt die Leitung, unterstützt durch den On-Demand-Dienst Moia, die Fahrzeughersteller Holon und Volkswagen Nutzfahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Forschungspartner sowie die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Das Projekt läuft über einen Zeitraum von drei Jahren und erhält eine Förderung von 26 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.