Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hat deutlich mehr Regionalisierungsmittel des Bundes für den öffentlichen Nahverkehr gefordert. „Mit jährlich rund 370 Millionen Euro müssten wir nicht über Kürzungen im Fahrplanangebot nachdenken“, sagte Madsen der „Deutschen Presse-Agentur“. Aktuell erhalte das nördlichste Bundesland trotz gestiegener Energiekosten weiterhin nur 320 Millionen Euro pro Jahr.
Weil der Bund bislang keine Bereitschaft zur Erhöhung der Mittel zeige, müsse das Land über die Streichung von Bus- und Zugverbindungen nachdenken, sagte Madsen. Noch stehe aber nicht fest, ob und welche Züge und Busse künftig wegfallen müssten. „Falls es dazu kommt, würde man das natürlich auf solchen Strecken und in solchen Zeitfenstern tun, wo möglichst wenig Fahrgäste betroffen sind.“
Bei den Beratungen der Verkehrsminister am Mittwoch und Donnerstag im nordrhein-westfälischen Münster will Madsen mit Blick auf die Verkehrswende für mehr Regionalisierungsmittel werben. Die Länder fordern infolge des Deutschlandtickets seit längerem aufsteigend 1,5 Milliarden Euro pro Jahr über 2025 hinaus. Nach Angaben des Verkehrsministeriums kann Schleswig-Holstein 2025 maximal fünf Prozent der Verkehre wieder abbestellen. Denkbar sei auch die Verlängerung des Taktes von Zügen und Busverbindungen. Eine Streichung von zehn Prozent der Zugverbindungen werde es aber keinesfalls geben.