Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Fahrzeughersteller Holon haben eine Kooperation beschlossen, die das Ziel hat, autonome Mobilität im öffentlichen Nahverkehr zu forcieren, wie es in einer Erklärung heißt. Beide Unternehmen streben eine Integration autonomer Shuttles im Gebiet des RMV an. Vertreter beider Seiten unterzeichneten dazu eine gemeinsame Absichtserklärung.
Im Vordergrund der künftigen Zusammenarbeit soll der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen stehen, um die Herausforderungen der autonomen Fahrzeugnutzung gemeinsam zu meistern, schreiben die beiden Kooperationspartner. Sie wollen eine Ergänzung des bestehenden Verkehrsangebots durch die Integration autonomer Fahrzeuge erreichen. Dafür sollen „neue Standards und Technologien für die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen erarbeitet sowie innovative Lösungen für den Zugang und die Zahlung von Mobilitätsdienstleistungen vorangetrieben werden“.
Potenziale autonomer Fahrzeuge auszuschöpfen
„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Potenziale autonomer Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr voll auszuschöpfen – das liegt sowohl uns als Fahrzeughersteller als auch dem RMV, einem der größten Verkehrsverbünde in Deutschland, am Herzen. Im Ergebnis möchten wir beide eine effiziente, sichere und nachhaltige autonome Verkehrslösung für die Fahrgäste anbieten. Daher werden wir zukünftig Schnittstellen zwischen unseren Organisationen identifizieren und nutzen“, sagte Henning von Watzdorf, CEO von Holon, über die Zusammenarbeit.
„Im RMV testen wir schon seit 2019 in verschiedenen Projekten autonome Mobilität im öffentlichen Nahverkehr“, erklärte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. „Zusammen mit Holon streben wir den nächsten Meilenstein an: Die Integration autonomer Fahrzeuge im Regelbetrieb. Mit der Ergänzung des Verkehrsmix um autonome Mobilität werden Fahrtenangebote in Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels nicht nur planungssicherer und unabhängiger vom fehlenden Personal, sondern wir können unseren Fahrgästen perspektivisch so auch noch flexiblere und häufigere Fahrten anbieten.“
Fahrzeuge sollen 2026 in den Einsatz gehen
Für die Benteler-Tochter Holon ist dies nicht die erste Kooperation mit einem großen deutschen ÖPNV-Verbund. Das Unternehmen hatte bereits bekanntgegeben, einen Testbetrieb im Norden Deutschlands aufzunehmen – hier kooperiert man mit der Hamburger Hochbahn. Beim RMV sollen ab 2026 mehrere Holon-Fahrzeuge für eine Integration im Testbetrieb zur Verfügung stehen – vorbehaltlich von Förderung und Vergabe. Zu diesem Zweck umfasst die Absichtserklärung ebenfalls die Bereiche Infrastruktur sowie Zulassungs- und Genehmigungsverfahren.