Die Studie des Landesverbandes Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) zeigt eindrucksvoll: Busreisende tragen in Bayern nicht nur zur Sicherung der gut 23.000 Arbeitsplätze im Reiseverkehr und in der Nahversorgung mit Bussen bei. Sie generieren über Zusatzausgaben auch eine sechsfache Multiplikatorwirkung an Arbeitsplätzen über andere Branchen hinweg. Gleichzeitig entlastet der Bus als effizientes und platzsparendes Verkehrsmittel die stark frequentierten Urlaubsregionen und gleicht räumliche und zeitliche Mobilitätsspitzen aus.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass der Reisebus als das umweltfreundlichste motorisierte Reiseverkehrsmittel nicht nur für Zielgruppen wie Schulklassen, Vereine oder Seniorengruppen eine nachhaltige, bezahlbare und gemeinschaftliche Reiseform bietet. Wachstumspotentiale ergeben sich laut der Studie vor allem bei klimabewussten, kaufkräftigen Reisenden mit hohem Qualitätsanspruch sowie bei jungen Erwachsenen, die bereit sind, für nachhaltige, bequeme und erlebnisorientierte Reiseformen mehr zu bezahlen. Hier spielen auch die Digitalisierung und der Umstieg auf Elektromobilität eine wichtige Rolle. „Der Reisebus vereint ökologische Effizienz mit hoher Wirtschaftswirkung. Er ist ein unterschätzter Schlüssel zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung in Bayern - und zwar insbesondere in der Fläche, denn anders als die Bahn kommt der Bus überall hin“, erklärte Andrea Möller, Projektleiterin der dwif-Consulting, die die Studie durchgeführt hat.
Wie der Busreiseverkehr in die Tourismusstrategien integriert werden kann
Zusätzlich formuliert die Studie Handlungsempfehlungen zur besseren Integration des Busreiseverkehrs in die Tourismusstrategien vor Ort - etwa durch gezielte busfreundliche Infrastrukturmaßnahmen. Dazu zählen optimierte Zufahrtsmöglichkeiten, Haltepunkte und Busparkplätze, eine Qualitätsverbesserung im Empfang und Willkommensservice für Gruppen sowie aktive Kooperationen zwischen Busunternehmen und Destinationen. Zudem können digitale Lösungen zur Besuchererfassung und -lenkung Gruppen besser verteilen und Spitzenzeiten entzerren.
LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl resümiert: „Unsere Studie zeigt klar: Wer den nachhaltigen Tourismus in Bayern fördern will, kommt am Reisebus nicht vorbei." Der Reisebus sei Rückgrat für Mobilität, Klimaschutz und wirtschaftliche Wertschöpfung – gerade auch im ländlichen Raum. "Reisebusse sollten daher als Bestandteil nachhaltiger Mobilitätsstrategien in die Tourismuskonzepte integriert werden – inklusive Umweltaspekten, Verkehrsentlastung und Barrierefreiheit“, so Rabl. Die Ergebnisse dieser neuen Studie haben ihre Gültigkeit weit über Bayern hinaus und können auch in anderen Bundesländern ihre Wirkung entfalten.
Mehr zu den Inhalten und Ergebnissen der Studie und ihren Hintergründen lesen Sie in der Juni-Ausgabe der OMNIBUSREVUE.