„Es ist eine Riesen-Herausforderung für die Landkreise, den Status Quo des ÖPNV-Angebots zu halten“, so Stefan Kerth (SPD) gemäß einer Pressemitteilung der dpa. Neben den hohen Spritkosten seien „ordentliche Gehaltssteigerungen“ des Fahrpersonals Grund für die Zuspitzung der Misere. Da so viele Busfahrer fehlen, haben selbige offenbar von einer starken Verhandlungsposition profitiert.
Wegen steigender Kosten wolle der Landkreis nun die Mittel für den ÖPNV jährlich um mindestens zwei bis drei Millionen Euro erhöhen, so Kerth. „Ohne, dass hinterher mehr gefahren wird“, gab er dabei zu bedenken. Es werde einfach alles teurer. Kerth wisse von deutschen Landkreisen, die im vergangenen Herbst angesichts der Diskussionen um eine Fortsetzung des günstigen Neun-Euro-Tickets gesagt hätten:
„Wie irre ist das denn. Wir werden jetzt zum nächsten Jahr Linien streichen.“
Trotz dieser Herausforderungen habe Vorpommern-Rügen im vergangenen Jahr mit der Schülernetzkarte den kostenlosen Nahverkehr für Schüler im Landkreis umgesetzt. „Das kann man wirklich als Erfolg ansehen“, meint Kerth. Mehr als 14.000 Schülernetzkarten seien beantragt worden. Vor der Umstellung seien es im Mai 2022 noch etwa 9.000 Sammelzeitkarten gewesen. Dadurch seien aber auch die Busse spürbar voller geworden. Teilweise – etwa in Stralsund – habe man mit zusätzlichen Bussen gegengesteuert. Das vermindere allerdings auch die Mittel, den Verkehr in stärker entlegenen Regionen zu stärken.
Zusätzlich sei der Landkreis 2022 trotz Kostensteigerungen mit einer Bus-Verbindung Richtung Rostock eingesprungen, nachdem ein Anbieter die Verbindung eingestellt habe.
(dpa)