Diese Vorlaufzeit benötigen die Unternehmen, um Dienst- und Fahrpläne anzupassen und zusätzliche Fahrzeuge einsatzbereit zu machen, erklärt der VDV in einer aktuellen Pressemitteilung. Zumindest in der Hauptverkehrszeit könnten die Unternehmen das Angebot wieder auf hohem Niveau fahren, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Trotzdem müssten die Fahrgäste dazu aufgerufen werden, mehr Zeit einzuplanen und früher oder später als gewohnt zu fahren. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Es gelten die Hygiene-Empfehlungen der Gesundheitsbehörden und des Robert-Koch-Institutes – ob im Supermarkt, in der Schule oder im Bus. Hygiene betrifft alle Lebensbereiche.“
Zentrale Fragen ungeklärt
Die Verkehrsunternehmen wollen trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen eine möglichst reibungslose Wiederaufnahme des vollen Regelbetriebes organisieren. „Zentrale Fragen sind mit dem heutigen Tag allerdings noch ungeklärt. Bund, Länder und Landkreise – sie alle müssen Entscheidungen treffen. Zudem brauchen wir eine möglichst frühe Information, wann es zu ersten Lockerungen der Beschränkungen kommt – und wir brauchen Vorgaben, um nach Maßgabe der Gesundheitsbehörden das Infektionsrisiko im ÖPNV weiter niedrig zu halten“, erläutert Wolff. „Hilfreich wäre zum Beispiel, dass die Anfangs- und Endzeiten der Schulen gestaffelt werden und möglichst außerhalb der Hauptverkehrszeit liegen, um die Fahrgastnachfrage besser über den Tag zu verteilen.“
Fahrgasteinbruch um bis zu 90 Prozent
Der seitens der politischen Entscheidungsträger eingeleitete Gesundheitsschutz infolge der Corona-Pandemie hatte zu drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft geführt – und damit zu einem sehr starken Rückgang der Fahrgastzahlen, berichtet der VDV. „Gegenwärtig haben die Verkehrsunternehmen in Abstimmung mit den Aufgabenträgern oder Bestellern ihr Leistungsangebot deutlich reduziert, denn der Fahrgastrückgang betrug bis zu 90 Prozent. Darüber hinaus herrscht seit Einführung der Beschränkung ein erheblicher Personalmangel- und zwischenzeitlich Ersatzteilmangel: Gefährdete und erkrankte Gruppen konnten ebenso nicht zur Arbeit erscheinen wie diejenigen, die die Kinder- und Angehörigenbetreuung übernehmen mussten. Das muss beim Hochlaufen des öffentlichen Lebens und des ÖPNV beachtet werden.“, fügt Wolff hinzu.