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VDV-Umfrage: Werkswohnungen zur Fahrerrekrutierung nutzen

31.07.2023 11:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Besonders in Ballungsgebieten stellt der knappe Wohnraum eine Hürde bei der Gewinnung von Fahrern dar
© Foto: MVG/Kerstin Groh

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt eine weitere Hürde bei der Gewinnung von Fachkräften für Verkehrsunternehmen dar. Neben der klassischen Werkswohnung können auch werksgeförderte Wohnungen eine Lösung sein, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

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Auch vor dem Hintergrund des massiven Fahrermangels in der Branche sieht der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in der Einrichtung von Werkswohnungen eine mögliche Lösung, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Wohnraum sei gerade in Ballungsgebieten ein knappes Gut und stelle eine weitere Hürde bei der Gewinnung von Fachkräften dar, sagte Harald Kraus, VDV-Personalausschussvorsitzender und Vorsitzender der VDV-Akademie.

„Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum: Hohe Mietpreise oder die Aussicht auf intensives Pendeln schreckt Bewerberinnen und Bewerber ab und beeinflusst die Entscheidung für oder gegen einen Job in unserer Branche maßgeblich“, sagte Kraus mit Blick auf die VDV-Branchenumfrage „Werkswohnungen“, an der 82 Verkehrsunternehmen teilnahmen.

Wohnungen zur Verfügung zu stellen, könne hier ein Erfolg versprechender Ansatz sein, so Kraus. Dieser Ansatz werde bereits von einigen Verkehrsunternehmen verfolgt. Rund 15 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Werkswohnungen oder Belegungsrechte. Kraus sprach von einem Trend, den die Branche weiterverfolgen werde, denn: „Wir brauchen die komplette Maßnahmenpalette, um an Arbeits- und Fachkräfte zu kommen und diese zu halten“, so Kraus.

Neue Einstellung zu Werkswohnungen

Dabei müssen es nicht immer Werkswohnungen sein. Werksgeförderte oder angemietete Wohnungen seien ebenfalls unter den bereitgestellten Wohnungen. „Gerade für das viele Personal im Fahrdienst sind diese Wohnungen von großem Nutzen, aber auch für die Kolleginnen und Kollegen in der Werkstatt, für unsere Kaufleute oder Fach- und Führungskräfte – mit nicht zu unterschätzenden positiven Nebeneffekten für den betrieblichen Zusammenhalt“, sagte Kraus.

Die Umfrage zeigt hier einen deutlichen Wandel: Während in der Vergangenheit zwei Drittel der Befragten fehlendem bezahlbaren Wohnraum eine geringe bis völlig unwesentliche Rolle in der Rekrutierung neuer und Bindung bestehender Arbeitskräfte zuschrieben, sagen rund 23 Prozent der Unternehmen, dass diese Problematik mittlerweile eine große oder sogar entscheidende Rolle spiele. Heute würden Personaler in den Unternehmen „völlig anders“ auf den Zusammenhang Personalrekrutierung und fehlender Wohnraum blicken, so Kraus: „Nur noch etwa 40 Prozent messen dem Problem eine geringe oder unwesentliche Bedeutung zu. Für 60 Prozent ist es mittlerweile eine zentrale Herausforderung.“

Herausforderungen beim Bau von Werkswohnungen

Laut VDV-Branchenumfrage sind die Herausforderungen für den Bau oder Erwerb von Werkswohnungen vielfältig: „Wir sind auf demselben umkämpften Markt unterwegs wie andere. Jeder Zweite gibt an, dass es einfach zu wenig freie Grundstücke in der Stadt gebe“, sagte Kraus. Rund 68 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Baukosten derzeit zu hoch seien – und es an einer Förderung durch das Land oder den Bund mangele (61 Prozent). Gleichzeitig fehlten die betrieblichen Investitionsmittel für solche Vorhaben (ebenfalls 61 Prozent).

„Wir werden das Thema intensiv begleiten und aus den Ergebnissen Erkenntnisse und Handlungsfelder ableiten. In einem ersten Schritt müssen wir als Branche dem problematischen Zusammenhang zwischen Personalbedarf und knappen Wohnraum mit eigenen Lösungen beikommen – auch in guter Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft“, sagte Kraus. Dort, wo die Branche an Grenzen stoße, müsse man mit den politischen Akteuren sprechen, etwa mit den zuständigen Ministerien für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung in Bund und Ländern.

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