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Verdi-Streiks: Im Südwesten steht der Busverkehr still

22.03.2023 13:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Verdi-Streiks: Im Südwesten steht der Busverkehr still
Die Streikenden planen zahlreiche Kundgebungen im Südwesten des Landes. Der Busverkehr gehört zu den Hauptbetroffenen.
© Foto: iStock/ollo

Anlässlich der Verkehrsministerkonferenz in Aachen will die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag zu flächendeckenden Warnstreiks im Nahverkehr in Aachen und in angrenzenden Regionen aufrufen. Das kündigte ein Gewerkschaftssprecher am Dienstagabend an. Betroffen seien die Verkehrsbetriebe ASEAG, Rurtalbus und Westverkehr inklusive alle kommunalen Töchter.

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Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Verdi sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März. „Wir brauchen einen Abschluss, damit auch die unteren Entgeltgruppen über die Runden kommen“, so Jonathan Konrad, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Köln, Bonn und Leverkusen.

Streiks im Südwesten

Unterdessen stehen seit dem frühen Mittwochmorgen in mehreren Städten im Südwesten Busse und Bahnen still. Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit oder in die Schule wollte, der musste sich in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden und Konstanz eine Alternative überlegen. Neben dem öffentlichen Nahverkehr betreffen die Warnstreiks auch Kitas, die Verwaltung und Bäder in vielen weiteren Regionen. Die Gewerkschaft Verdi erwartet rund 10.000 Teilnehmer im Südwesten, wie ein Sprecher mitteilte. Im Laufe des Tages sollen zahlreiche Kundgebungen stattfinden.

In der Landeshauptstadt betrifft der Warnstreik alle Busse und Stadtbahnen der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Die S-Bahn Stuttgart ist nicht vom Warnstreik betroffen, da sie von der Deutschen Bahn bedient wird. Auch einzelne Buslinien, die von Auftragsunternehmen betrieben werden, werden nicht bestreikt.

Besonders eingeschränkt ist der Busverkehr allerdings in der Region Karlsruhe. Bis auf wenige Ausnahmen stehen hier sämtliche Busse im Depot. Im Karlsruher Verkehrsverbund sind die Albtalverkehrsgesellschaft AVG (Solidaritätsstreik) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe VBK gemeinsam zum Arbeitskampf geschritten. Auch die meisten Tram-Linien und manche Stadtbahn-Linien stehen in der Fächerstadt still.

Im Südwesten bekommen die Bürger bereits seit Wochen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu spüren. Nach Angaben von Verdi gingen rund 3.500 Streikende unter anderem in Aalen, Heidenheim und Tübingen auf die Straße. Nach dem Mittwoch sollen auch am Donnerstag weitere Warnstreiks folgen.

Streiks in Bayern

Außerdem trifft die Warnstreikwelle am heutigen Mittwoch den Norden und Osten Bayerns. Bislang sei der Warnstreiktag ersten Eindrücken zufolge gut angelaufen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Morgen. Nach den hohen Zahlen vom Dienstag erwarte er erneut eine starke Beteiligung. Auch das Wetter werde für „gute Stimmung“ auf den Kundgebungen sorgen. 

Verdi hat im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst auf breiter Basis Beschäftigte in weiten Teilen Frankens und Niederbayerns zu Arbeitsniederlegungen aufgefordert. Die voraussichtlich größte Demonstration wird am Nürnberger Kornmarkt erwartet, wo Verdi am späten Vormittag auf 8.000 Teilnehmer hofft. Das wären mehr als am Dienstag in München, wo beim „Großstreiktag“ rund6.000 Menschen gekommen waren. Am Morgen zeigte sich eine dortige Verdi-Vertreterin nach ersten Zählungen zuversichtlich, dass das Ziel erreicht werde. 

Auch in anderen Teilen des Freistaats waren für Mittwoch einzelne Aktionen angekündigt. Teilweise ist auch der Nahverkehr betroffen, beispielsweise in Passau und Bayreuth. In Bayern werden die Tarifverhandlungen für den kommunalen Nahverkehr separat vom öffentlichen Dienst geführt. Die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist Ende März vorgesehen.

(dpa)

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