Im Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) wurden im vergangenen Jahr rund 261 Millionen Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt. Das waren zwar 8,7 Prozent mehr als im ersten Pandemiejahr, aber 33,9 Prozent weniger als 2019. Das Jahr 2021 sei erneut stark durch die Corona-Pandemie geprägt gewesen, so der VVS. Die Nachfrage sei nur leicht gestiegen, die Einnahmen gingen sogar auf rund 383 Millionen Euro zurück. Das sind noch einmal 1,9 Prozent weniger als 2020 und 25,1 Prozent weniger als 2019. Unter Berücksichtigung der Ausgleichszahlungen für die Tarifzonenreform und der Einsparungen betrug das Delta über 140 Millionen Euro, so der VVS in seinem Bericht zum Jahr 2021.
Auch im Jahr 2021 wurde ein Rettungsschirm für die ÖPNV-Branche gespannt. Bund und Länder haben zugesichert, je zur Hälfte die entstandenen Einnahmeausfälle auszugleichen. Die Ausfälle waren bundesweit höher als ursprünglich prognostiziert, weil die erwartete Erholung zum Jahresende aufgrund der Omikron-Variante ausgeblieben ist. Die Schadenssumme im VVS für das Jahr 2021 betrug 142,6 Millionen Euro.
Das ursprüngliche Nachfrageniveau „vor Corona“ werde vermutlich so schnell nicht erreicht werden, zeigte man sich beim VVS wenig optimistisch. Aufgrund des Pandemieverlaufs mit hohen Infektionszahlen in den ersten Monaten des neuen Jahres werde auch 2022 ein Rettungsschirm für den ÖPNV benötigt. Die neue Ampelkoalition hatte diesen in ihrem Koalitionsvertrag auch grundsätzlich zugesagt. Nun geht es um die konkrete Ausgestaltung. Sehr zu begrüßen sei das Engagement aller Aufgabenträger in der Region Stuttgart. Alle haben zugesagt, in ihrem Verantwortungsbereich trotz der Pandemie am Ausbau des ÖPNV festzuhalten.