Man habe in den Tarifverhandlungen mit Verdi in der dritten Verhandlungsrunde ein „verbessertes, abschlussfähiges Angebot vorgelegt“, teilte der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) am Montag, 3. Februar, mit. Das Angebot umfasst laut WBO „ein Paket von Vereinbarungen, die die Entlohnung und die betriebliche Altersvorsorge betreffen, und die in der betriebswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung die Unternehmen erheblich belasten werden, den Arbeitnehmern aber kontinuierliche Lohnzuwächse und eine effektive Altersvorsorge garantieren“.
Dieses Angebot stelle „in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits die Schmerzgrenze für die Arbeitgeberseite dar. Aber wir möchten eine schnelle und tragfähige Lösung erreichen, die den berechtigten Interessen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber im Rahmen des betriebswirtschaftlich Machbaren Rechnung trägt“, erläuterte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Horst Windeisen.
Das Angebot des WBO sieht im Wesentlichen vor:
- Erhöhung des Tariflohns in drei Stufen zum 1.7.2025, zum 1.7.2026 und zum 1.7.2027 um jeweils 2,5 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten
- Einmalzahlung von 300 Euro brutto für den Zeitraum Januar bis Juni 2025
- Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 200 Euro brutto auf dann 1200 Euro im ersten und um 75 Euro brutto auf dann 1250 Euro im zweiten Ausbildungsjahr
- Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge in Form des Sozialpartnermodells zum 1.1.2026 mit einer gestaffelten Beitragszusage von einem Prozent des monatlichen Grundbruttolohns im ersten Jahr, zwei Prozent ab 1.1.2027 und drei Prozent ab 1.1.2028 bei Beteiligung mit einem verpflichtenden Eigenanteil der Beschäftigten von einem Prozent
Verdi kündigt intensive Beratung an
„Dieses Angebot garantiert dem Fahrpersonal über drei Jahre kontinuierliche Lohnzuwächse und ein rentables Altersvorsorgemodell, zu dem der Arbeitgeber letztlich mit drei Prozent des Bruttogrundlohns beitragen wird. Gleichzeitig belastet es die Unternehmen in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung prozentual zweistellig“, sagte WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg. Sie hoffe nun, dass die Arbeitnehmerseite das Angebot nun zunächst sachlich prüft, um die Verhandlungen am 13. Februar konstruktiv fortführen zu können, und bis dahin von weiteren „unbegründeten und für die ÖPNV-Nutzer belastenden Warnstreiks“ absieht.
Verdi-Verhandlungsführer Jan Bleckert hatte nach der dritten Verhandlungsrunde erklärt: „Die Arbeitgeber haben uns heute eine Stagnation der Entlohnung für weitere drei Jahre angeboten. Damit würde die dringend notwendige Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf 2028 vertagt. Der dramatische Fachkräftemangel bei Fahrerinnen und Fahrern würde sich so dauerhaft verstetigen. Wir werden nun intensiv beraten, wie wir die Arbeitgeber in der vierten Runde zu einem abschlussfähigen Angebot bringen können.“
Die Verhandlungen sollen am 13. Februar in vierter Runde fortgesetzt werden.