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Alternative Kraftstoffe: Österreichisches Busunternehmen setzt auf HVO 100

25.01.2024 13:09 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Daniela Resch (TVB Pillerseetal), Anna Wimmer (Bergbahnen Fieberbrunn) sowie Christina und Sophie Brunner Dödlinger Touristik (v.l.n.r.) freien sich über den Start des Pilotprojekts
© Foto: Sina Bodingbauer

Ein Busunternehmen in Tirol betreibt den Linien- und Skibusverkehr im Pillerseetal seit Beginn der Wintersaison mit dem Biokraftstoff HVO 100.

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Im Tiroler Pillerseetal verkehr seit dieser Wintersaison ein Linienbus, der mit dem Kraftstoff HVO 100 betankt wird. Im Rahmen eines Pilotprojekt wird der Kraftstoff erstmals in Tirol aus der Sicht eines Busbetreibers getestet. Den Weg dafür ebnete der Verkehrsverbund Tirol (VVT), der in der einjährigen Testphase die Mehrkosten gegenüber dem üblichen Dieseleinsatz übernehmen wird.

„HVO 100 stellt wissenschaftlich nachgewiesen eine emissionsarme Alternative zum herkömmlichen Diesel dar, weswegen es bereits heute vielerorts im europäischen Busverkehr zum Einsatz kommt. Ich freue mich sehr, dass Dödlinger Touristik, als Vorreiter in Tirol, hier ein klares Zeichen für Innovation und Umwelt setzt, indem der gesamte Fuhrpark erstmalig auf den umweltfreundlichen Treibstoff HVO 100 umgestellt wird“, sagte VVT-Geschäftsführer Alexander Jug.

Gemeinsam mit Dödlinger Touristik wolle man konkrete Erfahrungen im Betrieb sammeln, erklärte der VVT-Geschäftsführer, der gleichzeitig betonte: „Weiterhin bleibt die Elektrifizierung des gesamten Tiroler Busverkehrs bis 2035 unser primäres Ziel. HVO 100 kann hierbei als Brückentechnologie fungieren.“

Im ländlichen Raum eine Alternative zur E-Mobilität

Bei dem Dieselersatz HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) handelt es sich um einen erneuerbaren Treibstoff, der aus natürlichen Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt wird. Es werden ausschließlich erneuerbare, organische Rohstoffe verwendet. Die Verwendung von Palmöl ist verboten. Das Pflanzenöl wird gereinigt, unter hoher Temperatur mit Wasserstoff behandelt und so als Treibstoff nutzbar gemacht.

Im Vergleich zu fossilem Diesel können laut VVT damit nachweislich bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Zudem senke HVO 100 auch die lokalen Emissionen – so würden 33 Prozent weniger Feinstaub, neun Prozent weniger Stickoxid, 30 Prozent weniger Kohlenwasserstoff und 24 Prozent weniger Kohlenmonoxid freigesetzt. HVO 100 stelle deshalb „besonders im ländlichen Raum eine vielversprechende Alternative zur Elektromobilität dar“. Der Kraftstoffe sei dabei allerdings nicht zu verwechseln mit den sehr energieaufwendigen E-Fuels.

Gleiche Leistung wie fossiler Diesel

Zudem liefere HVO 100 die gleiche Leistung wie fossiler Diesel und ist ohne jegliche Umstellung oder Anpassung sofort einsetzbar. Laut Christina Brunner, Geschäftsführerin des Busunternehmens Dödlinger Touristik, werden die entstehenden Mehrkosten im Reiseverkehr bewusst in Kauf genommen. „Unser Unternehmen ist nicht nur das erste Reisebüro und Busunternehmen in Westösterreich, das mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde, sondern setzt mit der ausschließlichen Verwendung von HVO 100 einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Mobilitätswende.“

Auch bei den Bergbahnen Fieberbrunn hat der Kraftstoff übrigens Einzug gehalten. Seit dieser Wintersaison werden bereits 25 Prozent des jährlich benötigten Kraftstoffverbrauchs bei der Pistenpräparierung mit HVO 100 abgedeckt. „In den nächsten Jahren möchten wir unsere gesamte Pistenmaschinenflotte auf HVO 100 umstellen”, sagte Hannes Jurescha, Leitung Fuhrpark & Pistenpräparierung Bergbahnen Fieberbrunn.

Der Tourismusverband Pillerseetal begrüßt diese Vorhaben. „Zusammen mit allen fünf Gemeinden des Pillerseetals arbeiten wir stetig daran, die Zertifizierung zum Österreichischen Umweltzeichen für Destinationen zu erfüllen. Eine wesentliche Gewichtung wird im Rahmen dessen auf die Mobilität gelegt”, sagte Geschäftsführerin Daniela Resch.

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