Zuerst testweise als Zusatzfahrt mit Fahrgästen. Im neuen Jahr werden die überlangen Busse als reguläre Linienwagen verkehren. Insgesamt 20 neue Gelenkbusse, darunter weitere elf Capacity, werden bis zum Jahresende 2016 in Dresden erwartet. Bei den anderen acht Fahrzeugen handelt es sich um Standard-Gelenkbusse des Herstellers MAN mit 18,75 Metern Länge. Zusammen mit den 40 Neufahrzeugen, die im Jahr 2015 beschafft wurden, verjüngt sich die DVB-Busflotte erheblich. Insgesamt besitzen die DVB rund 145 Linienbusse. Die 20 Neuwagen kosten zusammen knapp sieben Millionen Euro, etwa 1,65 Millionen Euro Fördermittel steuert der Freistaat Sachsen bei.
Mit 21 Metern ist der neue CapaCity rund 2,25 Meter länger und rund vier Tonnen schwerer als die bisher größten Busse im DVB-Fuhrpark. Weil die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) Busse auf 18,75 Meter Länge limitiert, erhielt der Capacity eine Sondergenehmigung. Allerdings darf dieser Typ zunächst nur auf der Linie „62“ fahren. Später sollen weitere Strecken mit hoher Fahrgastfrequenz wie die „61“, „63“ oder „64“ hinzukommen. Mit den größeren Bussen können Nachfragespitzen auf hochbelasteten Buslinien kurzfristig entschärft werden. Sie stellen eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung leistungsfähigerer Stadtbahnstrecken dar, teilen die DVB mit.
Die Fahrgastkapazität liegt nach Herstellerangaben bei 49 Sitz- und 154 Stehplätzen. Das sind bis zu 40 Plätze mehr als in bisher eingesetzten Linienbussen. Für eine bessere Manövrierbarkeit besitzt der Capacity eine Rückfahrkamera sowie Kameras nach dem Drehpunkt und an den Hecksäulen. Der Motor leistet mit 290 Kilowatt bei gleichem Hubraum etwa 25 Kilowatt mehr als der eines vergleichbaren Gelenkbusses. Das genügt laut DVB auch für die anspruchsvolle Dresdner Topografie. Die Motoren aller 20 neuen Busse – auch der neuen MAN – entsprechen der Schadstoffklasse Euro 6. Dafür werden Altfahrzeuge mit mehr als einer Million Kilometern im Liniendienst oder verschlissener Technik ausgemustert. (ah)