E-Busse von Niggbus: 70 Prozent Energieeinsparung

13.10.2025 13:15 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ladesäulen/Ladepunkte für Elektrobusse bei NIggbus in Vorarlberg, Österreich
Das familiengeführte Busunternehmen Niggbus aus Feldkirch in Vorarlberg will die Flotte komplett elektrifizieren: In den kommenden Jahren sollen alle 30 Niederflurbusse Schritt für Schritt auf Elektroantrieb umgestellt werden
© Foto: Udo Mittelberger/Niggbus

Fünf Elektrobusse hat Niggbus  seit einem Jahr im Großraum Feldkirch im Einsatz, noch dieses Jahr kommen fünf weitere dazu. Das das österreichsiche Familienunternehmen zieht beim Treffen mit dem Verein "KlimaVOR!" eine erfolgreiche Bilanz - und gibt Einblicke in seine Kalkulation und seinen Fuhrpark.

Seit Herbst 2024 befördern die ersten reinen Elektrobusse Fahrgäste durch den Großraum Feldkirch. Noch in diesem Jahr werden zehn davon bei Niggbus im täglichen Einsatz sein. Sie verbrauchen rund 75.000 kWh Strom für 65.000 Kilometer im Jahr und benötigen damit rund 70 Prozent weniger Energie als beim Verbrenner-Modell. Diesel-Modelle benötigen Niggbus zufolge selbst bei einem sparsamen Fahrstil circa 24.000 Liter, umgerechnet 240.000 kWh. Zur massiven Effizienzsteigerung kommt der höhere (Mit-)Fahrkomfort dazu. 

„Alle Argumente sprechen für E-Mobilität", sagt KlimaVOR!-Obmann Christof Drexel. "Die Batterien werden besser, billiger und vermehrt unabhängig von problematischen Rohstoffen. Nachhaltigkeitspioniere wie Niggbus beweisen, was schon heute machbar ist.“ Der Verein engagiert sich für ein klimaneutrales Vorarlberg. Auf dem Programm stehen auch Exkursionen zu Vorreitern im Land. Niggubs-Geschäftsführer Gerhard Pertoll gab Einblicke in die Praxis: „Sogar die skeptischeren Buslenker fahren mittlerweile deutlich lieber leise elektrisch und vom Dieselgeruch mit dessen zahlreichen Emissionen befreit. Rein energetisch sind wir schon wettbewerbsfähig, bei der Anschaffung noch nicht, da die Fahrzeuge noch deutlich teurer sind als ihre Diesel-Pendants. Das wird sich mittelfristig aber ändern“l, ist er überzeugt.

Investition in Mobilitätszukunft

Rund 7,5 Millionen Euro investierte das Familienunternehmen in die zehn Elektrobusse und die Ladeinfrastruktur - zehn  160-kW-Ladepunkte und ein eigener Trafo sorgen für sauberen öffentlichen Nahverkehr. Über Nacht werden die Fahrzeuge aufgeladen. Die Batterie reicht für die tägliche Fahrleistung der Linienbusse. „Auch im Winter sind bis zu 300 Kilometer problemlos schaffbar. Und im Bus drinnen ist es immer leise und angenehm temperiert. Das schätzen die Fahrgäste genauso wie unsere Mitarbeiter“, berichtet Pertoll.

Für die Zukunft ist er optimistisch: „Je mehr E-Busse unterwegs sind, desto geringer werden die Infrastrukturkosten pro Bus. Noch sind Förderungen ein guter Anreiz. Wer dann den ersten Bus betreibt, will schnell mehr.“ Niggbus plant nur noch mit E-Mobilität. In den kommenden Jahren wird der Fuhrpark mit derzeit 30 Niederflurbussen Schritt für Schritt auf Elektroantrieb umgestellt.

Die Transformation zum nachhaltigen Verkehrsbetrieb fördert auch die Kreislaufwirtschaft. Nach den garantierten 800.000 Kilometern Laufleistung erhalten die Batterien als Speicher oder Rohstoffquelle ein zweites Leben. „Die wertvollen Rohstoffe dienen wieder der Energiewende“, sagt Pertoll.

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