Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter (beide CSU) haben am Mittwoch, 12. Juli, Förderbescheide für die Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben sowie die entsprechende Ladeinfrastruktur an zwei Busunternehmen überreicht.
Dabei erhielt das Unternehmen Watzinger Busservice aus München eine Förderung über knapp 600.000 Euro für zwei Elektrobusse und für die Einrichtung der Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof. Die Förderung markierte „einen bedeutenden Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilität“, sagte Armin Amann, Geschäftsführer von Busservice Watzinger, anlässlich der Übergabe. „Durch den Ausbau der Elektromobilität schaffen wir nicht nur saubere und leise Transportmöglichkeiten, sondern auch eine Infrastruktur, die das Potenzial hat, unsere Städte umweltfreundlicher und lebenswerter zu machen.“
Auch Kleinunternehmen können auf E Mobilität umsatteln
Ein weiterer Förderbescheid über mehr als 190.000 Euro ging an das Unternehmen Omnibus Amann aus Pfaffenhoffen an der Ilm für einen Elektrobus und für die Einrichtung der entsprechenden Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof. Dieser Bus machte den geräuscharmen Antrieb vor dem Ministerium erlebbar. Andreas Haller, Vorstandsvorsitzender und Gründer des bei Augsburg ansässigen Unternehmen Quantron, sagte dabei: „Wir freuen uns sehr mit unserem vollelektrischen Quantron Cizaris 12 EV Stadtbus die Dekarbonisierung in München und im Freistaat Bayern aktiv zu unterstützen. Das Fahrzeug wird einen nachhaltigen Beitrag leisten mit einer CO2 freien Reichweite von rund 400 Kilometer für 85 Personen im städtischen und überregionalen Linienverkehr.“
Markus Amann, Inhaber von Omnibus Amann, sagte über die Förderung: „Dank der Landesförderung des Freistaats Bayern ist es nun auch uns Kleinunternehmen möglich auf die E Mobilität umzusatteln.“
Vergangenes Jahr hat Bayern seine Busförderung neu ausgerichtet. Seitdem bekommen Busse mit alternativen Antrieben eine höhere und vorrangigere Förderung. In diesem Jahr sind laut Ministerium dafür rund 38 Millionen Euro Förderung vorgesehen, für die Ladeinfrastruktur der Betriebshöfe rund 57 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern will bis 2040 klimaneutral sein. Mit der Umstellung von Dieselbussen auf Elektroflotten können Bayerns Verkehrsunternehmen einen großen Teil zu diesem Ziel beitragen. Mit Blick auf diese Umstellung spricht die Landesregierung des Freistaats von einer „Mammutaufgabe“.
Interesse der Busunternehmen in Bayern ist groß
Allein in diesem Jahr könnten 400 Busse mit alternativen Antrieben und Ladestationen an mehr als 20 Omnibusbetriebshöfen in ganz Bayern gefördert werden, verwies Bayerns Verkehrsminister Bernreiter auf die Dimension der Umstellung. „Vergangenes Jahr haben wir bereits 200 Klimabusse, darunter 120 Elektrobusse gefördert, wir kommen also sehr gut voran und das Interesse der Unternehmen ist groß“, sagte Bernreiter. Unter den geförderten Fahrzeugen befinden sich laut Verkehrsministerium viele Elektrobusse. Da die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe vor allem bei längeren Strecken noch nicht allein über Elektroantriebe gelöst werden kann, könnten „übergangsweise auch emissionsarme Fahrzeuge, zum Beispiel mit Biogasantrieb gefördert werden“.
Anträge für Busse mit alternativen Antrieben und Ladeinfrastruktur für 2024 können laut Ministerium bei den zuständigen Bezirksregierungen bis zum 1. Dezember 2023 gestellt werden.
„Bayern nimmt den Klimawandel ernst. Bis 2040 wollen wir als Bundesland klimaneutral sein und investieren dafür jährlich eine Milliarde Euro“, sagte Ministerpräsident Markus Söder. „Aber Mobilität ist in einem großen Land wie Bayern wichtig – insbesondere im ländlichen Raum. Unser Ansatz sind technische Innovationen und Förderungen statt Verbote. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die Klimaneutralität im ÖPNV.“
Bis 2028 wolle Bayern 2000 „Klimabusse fördern und die Ladeinfrastruktur verbessern“, kündigte Söder an.