MAN-Chef Alexander Vlaskamp geht davon aus, dass sich der Dieselbus in den kommenden Jahren aus dem Stadtbusverkehr verabschiedet und dass in Europa ab 2030 keine fossil betriebenen Busse mehr zugelassen werden. „So ist das in der EU aktuell geplant“, sagte Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, gegenüber der österreichischen Zeitung „Der Standard“.
Mit Blick auf den Elektrobusmarkt sagte er, das Wachstum auf diesem Markt sei „exponentiell“. In den vergangenen drei Jahren habe man „450 elektrische Stadtbusse in Europa ausgeliefert. Allein heuer werden wir 900 weitere produzieren“, führte Vlaskamp aus und fügte hinzu: „Derzeit ist in Europa ein Drittel der neu zugelassenen Busse elektrisch – das sind 1100 bis 1200 Fahrzeuge. In den neuen Ausschreibungen liegt der Anteil elektrischer Fahrzeuge bei 50 bis 70 Prozent.“
„Die Reichweite der Elektrobusse beträgt um die 350 bis 400 Kilometer mit einer Ladung, die meisten Busstrecken in Europa sind 200 bis 250 Kilometer lang“, erklärter er und ergänzte: „Das geht sich gut aus, und zwar sowohl bei unseren kurzen, zehn Meter langen Bussen als auch bei den Zwölf-Meter-Bussen und den 18-Meter-Gelenksbussen.“
Generell gebe es wenige Städte, in denen man aufgrund der Topografie oder des Klimas die für eine Linienfahrt notwendigen Strecke nicht mit Elektrobussen hinbekomme, sagte Vlaskamp weiter. Bis „etwa Mitte der 2030er-Jahre“ werde es wohl dauern, bis Busse mit Verbrennerantrieb ganz aus den Städten verschwinden, so seine Einschätzung.
Wie es dann in der Busbranche weiter geht, skizzierte Vlaskamp ebenfalls: „Nach dem Stadtbus werden wir den Überlandbus elektrifizieren und ihn etwa ab Mitte der Dekade ausliefern. Unmittelbar danach, bis spätestens zu Beginn der 2030er-Jahre, wird auch der Reisebus batterieelektrisch betrieben sein.“