Das Förderprogramm „Regiobuslinien“ in Baden-Württemberg feiert seinen 10. Geburtstag. Im Mai 2015 trat das Förderprogramm des Landes in Kraft und im Herbst 2015 wurden die ersten Bewilligungen erteilt. Ende 2015 wurden dann die ersten drei Linien (Schiltach-Schramberg-Rottweil, Calw-Weil der Stadt, Breisach-Bad Krozingen) eröffnet. Heute sind nach Angaben des Verkehrsministeriums 51 Linien unterwegs, eine davon sogar über den Bodensee. Für neue Linien oder Verlängerungen bereits bestehender Förderungen stellt das Land mittlerweile jährlich rund 30 Millionen Euro bereit. Zum Vergleich: Zu Beginn hat das Programm knapp sieben Millionen Euro für fünf Linien umfasst.
Buslinien ergänzen das Schienennetz
„Das Förderprogramm ‚Regiobuslinien‘ ist eine echte Erfolgsgeschichte. 51 dieser Linien ergänzen inzwischen unser Schienennetz und bringen Menschen zum Zug“, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Vor zehn Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht, den Menschen ohne Schienenanbindung ein attraktives und nachhaltiges Mobilitätsangebot anzubieten. Die Mobilitätspolitik des Landes ist nicht nur ein Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise – sie sorgt auch für gute Mobilitäts- und Lebensverhältnisse in Stadt und Land und stärkt unseren Wirtschaftsstandort. Gerade mit Blick auf die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Baden-Württemberg prägen, ist das wichtig.“ Das Land habe mit den Regiobussen eine „hochwertige Alternative zum motorisierten Individualverkehr im ländlichen Raum geschaffen“.
Netz soll auf über 90 Linien erweitert werden
Die Fahrgastzahlen seien auf nahezu allen Linien gestiegen, erklärte das Verkehrsministerium: „Das Angebot kommt bei den Menschen an. Im vergangenen Jahr waren rund zwölf Millionen Fahrgäste mit den BW-Regiobussen unterwegs. Das zeigt: Wenn das Angebot stimmt, die Busse zuverlässig und schnell fahren, dann steigen die Menschen auf die Öffis um“, sagte Hermann. „Viele Regionen sind noch nicht ausreichend an die Schiene angebunden. Daher wollen wir das Netz auf über 90 Linien erweitern und ermutigen die Kreise: Machen Sie mit! Das Förderprogramm bietet eine attraktive Förderquote und seit letztem Jahr auch eine vereinfachte Abwicklung.“
Busse müssen Qualitätsstandards erfüllen
Die Regiobuslinien sind seit 2019 Teil der Bwegt-Markenfamilie und heißen inzwischen „BW Regiobusse“. Sie verbinden Städte und Gemeinden ohne Schienenanschluss und schließen so die Lücken im Schienennetz. Sie fahren stündlich von früh bis spät an Bahnhöfe oder in das nächste Stadtzentrum, an sieben Tagen die Woche. Die Busse verfügen über Einstiegs- und Ausstiegshilfen und sind mit Wlan und USB-Steckdosen ausgestattet. Die Stadt- und Landkreise können sich bei Antragsstellung dazu entscheiden, ihre Fahrzeuge im weiß-gelb-grauen BW-Regiobus-Design zu gestalten.