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Elektromobilität: Hochleistungsladen von E-Bussen im ÖPNV

14.11.2023 15:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
E-Busse_Schnellladen_ZOB_Bensheim
Das System besteht aus einem Pufferspeicher, der Energie in einer Schwungmasse speichert und wieder abgibt
© Foto: Adaptive Balancing Power

Am Busbahnhof im hessischen Bensheim geht nach dem Bauabschluss und einer Reihe von Tests das Speicher- und Ladesystem für Elektrobusse in Betrieb.

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Im Regelbetrieb sollen hier am Busbahnhof in Bensheim – nach Angaben des Betreibers erstmals in DeutschlandElektrobusse an einer Hochleistungsladestation (High Power Charger) mit einem Schwungrad-Pufferspeicher zwischengeladen werden.

Die Technologie für das ultraschnelle Laden kommt von Adaptive Balancing Power (ABP), einem Unternehmen für puffergespeicherte Speicher- und Ladelösungen mit Sitz in Pfungstadt. Durch die neue Ladetechnologie sollen E-Busse „schneller, flexibler und bedarfsgerechter zwischendurch geladen werden“, verspricht der Hersteller. Das System für Busse besteht aus einem nachhaltigen Pufferspeicher, der Energie in einer Schwungmasse (Flywheel) speichert und wieder abgibt, und einem Pantografen.

Der in Bensheim eingesetzte Bus ist ein VDL Citea LLE 99 electric. Aktuell wird der Bus vorrangig auf den Stadtbuslinien in Bensheim eingesetzt. Dabei kommt das Fahrzeug rund alle 30 Minuten am Bensheimer Bahnhof vorbei. Ein Ladehalt beim Ein- und Aussteigen von rund 150 Sekunden reiche dabei für eine komplette Tour, so der Betreiber. Nach einem erfolgreichen Projektabschluss im Laufe des kommenden Jahres, soll das Infrastrukturmodell auch in andere Regionen übertragen werden.

„Mittelständische Busunternehmen sind das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs jenseits von Ballungsräumen. Die Umstellung des Fuhrparks von Diesel auf E-Mobilität oder Wasserstoff ist eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass wir praktikable Verkehrslösungen mit Blick auf Fahrzeugkosten und Reichweiten testen und etablieren“, sagte Karl Reinhard Wissmüller, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Gersprenztal, anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme.

Zwischenladung an einer Schnellladestation

Für das Projekt in Bensheim hatten Wissenschaftler des Reiner Lemoine Institut die vollständige Umstellung des Betriebs von circa 100 Bussen der VGG auf batterieelektrische Antriebe untersucht. Das Ergebnis: Aus betrieblicher Sicht sei eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge mit Depotladung erstrebenswert. Wie Simulationen zeigen, sei dies aber mit der aktuellen Bustechnologie bei etwa 30 Prozent der Umläufe – Strecken, die ein Bus täglich insgesamt zurücklegt – nicht möglich. Deshalb müsste die VGG an 21 Endhaltestellen Ladeinfrastruktur für eine Zwischenladung aufbauen.

„Für bis zu 16 dieser Haltestellen ist eine Zwischenladung an einer Schnellladestation mit Schwungrad-Pufferspeicher möglich. Dort wird dann nur ein Niederspannungsanschluss anstelle eines Mittelspannungsanschlusses benötigt. So muss kein Transformator installiert werden, das System ist platzsparendender und die Planung wird vereinfacht. Für diesen Fall reduzieren sich die Investitionskosten um knapp zwei Millionen Euro“, sagte Projektleiter Julian Brendel.

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