Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben bei Jebsen & Jessen e-Mobility 78 E-Busse des Herstellers Irizar e-mobility bestellt. Die erste Auslieferung soll im Oktober kommenden Jahres erfolgen. Die Bestellung umfasst 38 E-Gelenkbusse und 40 Solobusse, es ist nach Angaben der KVB „die größte Beschaffung des Unternehmens im Busbereich“. Die E-Busse sind barrierefrei zugänglich und bieten eine Aufstellfläche für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren. Als E-Busse sind sie besonders geräuscharm – im Fahrgastraum und auch außen.
Ladung im Depot und an Endhaltestellen
Die Gelenkbusse sind jeweils 18,2 Meter lang, die Solobusse jeweils 12,16 Meter. Jeder Bus weist eine Breite von 2,55 Meter und eine Höhe von 3,4 Meter auf. Die Maße seien im engen Kölner Straßennetz – bei der maximalen Durchfahrthöhe von Unterführungen und der Belastungsgrenze von Brücken – von Bedeutung, so die KVB. Die Fahrzeuge können sowohl auf den Betriebshöfen (als Depotlader) als auch an Endhaltestellen verschiedener Linien (als Gelegenheitslader) geladen werden. Die Ladeleistung über Pantograf beträgt nach Angaben der KVB beim Gelenkbus rund 350 kW, beim Solobus rund 290 kW.
E-Busse mit Zentralmotor
Der elektrische Antrieb des Motors der Gelenkbusse besitzt eine Nennleistung von 285 kW und 385 kW in der Spitze. Bei den Solobussen beläuft sich diese auf 185 kW und 290 kW in der Spitze. Als Elektromotor wurde ein Zentralmotor gewählt. Die E-Busse könnten mit 85 Kilometer je Stunde (km/h) im Liniennetz der KVB unterwegs sein, sind aber leicht gedrosselt. Die Gelenkbusse haben laut KVB eine Reichweite von 180 bis 230 Kilometer, die Solobusse erreichen 200 bis 260 Kilometer. Zum Vergleich: Die Batterien der ersten elektrischen Gelenkbusse der KVB, die ab Dezember 2016 in Betrieb gingen, hatten eine Batteriekapazität von 122 kWh.
KVB setzt bei E-Bussen auf zwei Marken
Mit den neuen Irizar-Bussen fahre man im e-mobilen Busbetrieb dann zwei Marken: die bisher 118 VDL-Busse und 78 Busse von Irizar. Bereits in der „Dieselzeit“ habe man mit MAN und Mercedes-Benz zwei Marken eingesetzt, so das Verkehrsunternehmen. Mit den Neuzugängen werden fast zwei Drittel der KVB-eigenen Busflotte elektrisch sein. Gemessen an allen im KVB-Netz eingesetzten Bussen, also inklusive der Fahrzeuge von Subunternehmern, ist es dann fast die Hälfte. Die Busse werden bei Irizar e-mobility in Aduna, Spanien, hergestellt. Irizar e-mobility übernimmt auch die Herstellung der Batterien. Der Elektromotor, Modell Accelara, kommt von Cummins. Jebsen & Jessen e-Mobility (Hamburg) agiert als Vertreter auf dem deutschen Markt für Irizar e-mobility.
Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen
Der Erwerb der 78 E-Busse bei Jebsen & Jessen / Irizar erfolgte nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren. Insgesamt haben sich laut KVB „acht Hersteller in diesem Vergabeverfahren um den Auftrag beworben“. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich finanziell an der Anschaffung der 78 E-Busse. Übernommen werden 60 Prozent der Mehrkosten eines E-Busses im Vergleich zum vergleichbaren Dieselbus. Über den Anschaffungspreis haben die Partner Stillschweigen vereinbart.