Auf Fernbusverbindungen in Skandinavien und den benelux-Ländern testet Flixbus seine ersten Biogas-Busse auf der Fernstrecke. Die Fahrzeuge von Iveco und Scania werden zwischen Amsterdam und Brüssel sowie Stockholm und Oslo eingesetzt. Der Bus, der in den Niederlanden/Belgien unterwegs ist, kommt von Iveco und wird mit komprimiertem Biogas (compressed natural gas, CNG) angetrieben. Auf der Strecke in Skandinavien fährt ein Bus von Scania mit verflüssigtem Biogas (liquified biogas, LBG).
„Biogas ist eine der wichtigsten Technologien, um Reisen schon heute so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Wir möchten Vorreiter bei alternativen Antrieben auf der Langstrecke sein“, sagte André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von Flixmobility anlässlich des Starts. Durch das Testen alternativer Kraftstoffe in verschiedenen Projekten möchte Flixmobility ein Verständnis dafür bekommen, wie die Technologien von Buspartnern und Fahrgästen angenommen werden, aber auch betriebliche Einschränkungen, Vorteile und mögliche Auswirkungen auf die Betriebskosten evaluieren.
Vorerst keine Biogas-Busse in Deutschland
Auch deutsche Verbindungen – etwa die Strecke zwischen Düsseldorf und Marburg – seien für den Betrieb von Biogas-Fernlinien in Betracht gezogen worden, sagte Flixbus. Allerdings hätten „die politischen und regulatorischen Einschränkungen gegenüber Fernbussen in Deutschland gegen einen Einsatz“ gesprochen. So gilt für die besonders klimafreundlichen Fernbusse in Deutschland etwa eine höhere Mehrwertsteuer als für andere Verkehrsmittel. „Diese Diskriminierung ist nur in Deutschland zu finden, kein anderes europäisches Land geht diesen Weg. Für ökologische Fernbusfahrten gilt der volle Mehrwertsteuersatz, während für Fahrten mit Dieselloks eine geringere Mehrwertsteuer anfällt – und für einen Flug von Berlin nach Prag gar keine. Solche Rahmenbedingungen führen Deutschland in der Umweltdebatte vor“, kritisierte Schwämmlein.