Damit verbunden ist eine Weltpremiere: Es handelt sich um die ersten integrierten LED-Scheinwerfer in Omnibussen. Die Farbtemperatur des Lichts aus LED-Scheinwerfern entspricht annähernd dem Tageslicht und lässt die Augen des Fahrers daher deutlich weniger schnell ermüden. Im Unterschied zu anderen Lampen bleibt der Lichtstrom einer LED-Lampe über die gesamte Lebensdauer einer LED-Lampe nahezu konstant hoch. „Diese Lebensdauer wiederum erreicht ein Vielfaches von Halogen- oder Xenonlampen. Das senkt gleichzeitig die Kosten spürbar und verhindert, dass Omnibusse ,einäugig‘ und damit mit schlechter Sichtbarkeit unterwegs sind“, teilt Daimler Buses mit.
Die LED werden in die Scheinwerfer der Modellreihen integriert. Das individuelle Marken- und Modellgesicht bleibt also vollständig erhalten. Äußerlich sind die neuen LED-Scheinwerfer von Xenon-Scheinwerfern nur schwer zu unterscheiden, denn mit dem Wechsel von Xenon zu LED bleiben sowohl die Klarglasscheibe als auch die Leuchtengrafik unverändert. Allein der Rahmen um die Lampe wird verändert. Außerdem kann auf das bisher bei Xenon-Scheinwerfern eingesetzte Zusatzfernlicht verzichtet werden, es wird durch eine dunkle Blende ersetzt.
Es handelt sich bei den neuen Lampen um Bi-LED für Abblend- und Fernlicht in einem Gehäuse. Jeweils fünf LED erzeugen das Abblendlicht, drei weitere LED das Fernlicht. Jede LED verfügt über einen eigenen Reflektor. Sie strahlen nach vorn in eine Linse. Analog zur Technik von Xenon-Lampen richtet diese Linse das Licht auf die Straße. Ein klares Plus für den Einsatz von LED-Scheinwerfern in Omnibussen ist laut Daimler deren Heckmotor-Bauweise: LED-Lampen reagierten empfindlich auf Hitze, weshalb LED-Lampen in Pkw teils aufwendig mit Lüftern gegen die Abwärme der Motoren gekühlt werden müssten. Dies könne bei Omnibussen entfallen. Bei den LED-Rücklichtern der Setra Reisebusse TopClass 500 und ComfortClass 500 wirken einer Überhitzung sowohl eine Luftspaltisolation als auch die doppelte Schalung der Lampen entgegen.
LED-Lampen seien trotz vergleichbarer Lichtleistung nochmals deutlich effizienter. Bei Bi-Xenon-Lampen beläuft sich die Lichterzeugung auf dauerhaft 35 Watt pro Scheinwerfer. Hinzu komme das jeweils links und rechts notwendige Steuergerät. Mit ihm steige der Gesamtverbrauch auf 42 Watt pro Scheinwerfer. Der Energieverbrauch des Abblendlichts bei LED-Scheinwerfern belaufe sich auf lediglich 20 Watt pro Lampe. Zusammen mit Fernlicht steige der Energieverbrauch zwar ebenfalls auf 35 Watt. Da das Fernlicht aber separat erzeugt und nur in durchschnittlich drei Prozent der Einsatzzeit genutzt werde, reduziere sich der Energieverbrauch spürbar. Zwar würden keine Größenordnungen erreicht, die sich auf den Kraftstoffverbrauch umrechnen lassen, aber die Batterien würden geschont, wenn der Omnibus eine Weile mit eingeschaltetem Licht und ausgeschaltetem Motor stehen muss. Eine Vollausstattung der Außenbeleuchtung mit LED halbiert etwa den Energiebedarf für die Beleuchtung, so Daimler.
Die neuen LED-Lampen stehen für Setra ComfortClass 500 und Mercedes-Benz Citaro als Sonderausstattung zur Verfügung, alternativ können Kunden weiterhin Xenon-Scheinwerfer ordern. Für die Setra TopClass 500 bleiben Xenon-Scheinwerfer zunächst wie bisher Serienstand, LED wird als Option angeboten. Darüber hinaus bereitet die Dienstleistungsmarke Omniplus für die genannten Baureihen eine Nachrüstungsmöglichkeit für Fahrzeuge mit neuester Elektronik-Architektur vor. Sie empfiehlt sich vor allem für jüngere Omnibusse. Einher geht mit der Nachrüstung auch eine Änderung der Software, denn der Gesetzgeber schreibt bei LED-Hauptscheinwerfern eine Lampen-Ausfallkontrolle im Cockpit vor. (ah)