Die Förderung zu unattraktiv, die Hersteller zu verhalten, die Nutzer zu wenig experimentierfreudig. Ganz anders bei den Bussen. Gut und gerne kann man sagen, dass der alternative Antrieb mit der diesjährigen Busworld endgültig seinen Durchbruch geschafft hat. Kaum ein Stand, an dem nicht irgendwo das "E" ein Thema war. Und das nicht nur in der Messe-Theorie. Auch aus den Städten hört man immer häufiger die Meldung, dass nun Testfahrzeuge im Alltag beweisen sollen, was sie können. In Köln wurde diese Woche der erste von acht VDL Citea SLFA-180 Electric an die KVB übergeben, München kündigte für kommendes Jahr den versuchsweisen Einsatz von zwei Ebusco 12-Meter-Bussen an.
Dabei sind noch lange nicht alle Fragen geklärt - beim Pkw nicht und auch nicht beim Bus. So fehlt zum Beispiel eine Standardisierung der Stecker und damit die Möglichkeit eines Ladestationennetzes und gemischter Flotten. Der knappe Rohstoff Lithium erfordert ein sorgfältiges Recycling, damit er nicht noch knapper wird. Und nicht zuletzt muss bei allen Umweltbetrachtungen das gesamte Produktleben berücksichtigt werden - von der Fertigung bis zur Entsorgung. Von der Frage, wie CO2-neutral der Strom denn erzeugt wurde, mal ganz abgesehen. Im Bus stellen die bei uns kühlen Wintermonate eine große Herausforderung dar. Um den Fahrgastraum auf eine komfortable Temperatur zu heizen, ist einiges an Energie und damit Reichweite fällig. Und spätestens beim Geld hört hier zwar nicht die Freundschaft, aber doch die E-Begeisterung meistens auf. Noch ist ein wirtschaftlich sinnvoller Einsatz kaum bis gar nicht möglich. (akp)
Kommentar der Woche

Bei den Pkw kommt er einfach nicht in Fahrt, der Elektromotor. Von der ursprünglichen Vision, 2020 eine Million elektrisch angetriebene Autos auf den Straßen zu haben, spricht heute kaum noch ein Politiker. Und wer doch, wird schnell als Träumer abgestempelt.