Man wolle beim Weg in Richtung nachhaltige Mobilität „voll auf den Elektroantrieb“ setzen, erklärte Bushersteller MAN Truck & Bus im Rahmen des UITP Global Public Transport Summit in Barcelona. Europaweit sei der Markt für Elektrobusse im vergangenen Jahr um 26 Prozent gewachsen, so der Nutzfahrzeughersteller. Nahezu jeder dritte neu zugelassene Stadtbus in Europa sei nun emissionsfrei unterwegs.
Weit über 1000 Bestellungen seien für den MAN Lion‘s City E, dessen Serienproduktion 2020 startete, bereits eingegangen, rund 450 E-Busse von Man seien im Linieneinsatz in ganz Europa. „Wir wollen noch deutlich mehr Elektrobusse auf die Straße bringen. Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse elektrisch sein, und nur fünf Jahre später sollen bis zu 90 Prozent unserer Busse in Europa mit Batterieantrieb ausgeliefert werden. Dabei haben wir auch die Elektrifizierung der Überland- und Reisebusse im Blick“, sagte Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus.
„Es ist uns ein echtes Anliegen, verantwortungsvoll zu agieren und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten“, betonte Oktay. Bis spätestens 2050 will der Nutzfahrzeughersteller deshalb bilanziell treibhausgasneutral werden.
MAN hat jeden achten Stadtbus in Europa als E-Bus ausgeliefert
Um diese ambitionierten Klimaziele zu erreichen, setzt MAN Truck & Bus vor allem auf die Elektrifizierung der verkauften Produkte, die nach Unternehmensangaben für rund 97 Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens verantwortlich sind. Die E-Bus-Bestellungen hätten sich 2022 gegenüber 2021 mehr als verdreifacht. Insgesamt lag der Anteil der verkauften E-Busse bei rund zwölf Prozent der von MAN in Europa abgesetzten Stadtbusse. Das bedeutet, dass MAN im vergangenen Jahr bereits jeden achten Stadtbus in Europa als Batterie-Variante ausgeliefert hat.
Die Hochvolt-Batterien für die Elektrobusse und auch die E-Lkw sollen ab Anfang 2025 in Nürnberg in Großserie gefertigt werden. Dafür investiert MAN in den kommenden fünf Jahren nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro. Ziel ist es, die Fertigungskapazitäten auf über 100.000 Batterien pro Jahr auszubauen. Darüber hinaus soll die Ladeinfrastruktur im Rahmen eines Joint Ventures der Traton-Group – zu der neben MAN auch Scania gehört – mit weiteren Industriepartnern erweitert werden. In den nächsten Jahren will man europaweit mindestens 1700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen sowie von Logistik-Hubs errichten.
„Unser Hauptfokus liegt definitiv darauf, die Elektromobilität voranzubringen und um das zu erreichen, setzen wir an den verschiedensten Stellschrauben an: ob Mitarbeiterschulungen, Rundum-Beratung von Privatkunden und Verkehrsbetrieben, Investitionen in die Batterieproduktion oder die stete Weiterentwicklung unseres MAN Lion’s City E“, sagte Barbaros Oktay. Auch die Elektrifizierung von Überland- und Reisebussen habe man im Blick, so Oktay.