Als durchweg positiv empfunden wurde die hellere, freundlichere Atmosphäre, während die Aussteller teils einen Besucherrückgang verzeichneten. Ein Grund für letzteres könnte der im April stattgefundene RDA-Workshop in Friedrichshafen sein, der im April erfolgreich seine Premiere feierte und rund 1.500 Besucher anzog. Heinrich Marti, Vizepräsident des RDA Internationalen Bustouristik Verbandes, kündigte auf einer Pressekonferenz an, nach der ersten Phase - dem Umzug in die neuen Hallen - nun in der zweiten Phase neue Zielgruppen für die Messe erschließen zu wollen.
Eine weitere Ankündigung: Das Busbuchungsportal bus.de, das sich bisher noch in einer Testphase befindet, soll am 1. Oktober 2016 den Echtbetrieb starten. Buchungen sind bereits jetzt möglich. bus.de kann auch als Antwort auf Flixbus Mieten gesehen werden. Der Fernbusanbieter Flixbus war vor Kurzem mit einer neuen Online-Plattform in das Anmietgeschäft eingestiegen und hatte dafür aus der Branche Kritik geerntet. Während bei FlixBus Mieten sofort ein Preis kalkuliert und dem Kunden angezeigt wird, senden User bei bus.de eine Anfrage mit den wichtigsten Daten. Der Kunde erhält im Anschluss passende Angebote und wählt das passende Busunternehmen aus. bus.de dient ausschließlich RDA-Mitgliedern als Angebotsplattform.
Weitere Themen: Brexit und Terror. Der RDA bedauert den Ausgang des Referendums. Touristiker wollten nicht nur das einige Europa, sie brauchten es auch dringend. Drohende Szenarien einer erneuten Kleinstaaterei wären laut RDA gerade für die Bus- und Gruppentouristik ein Rückschlag bis buchstäblich weit in die Steinzeit. Der schwache Pfund-Kurs biete jedoch den Unternehmen die Möglichkeit, zu günstigen Preisen einzukaufen. Michael Frenzel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), brachte ebenfalls sein Bedauern über den Brexit zum Ausdruck. Dieser gefährde den Grundkonsens in der EU. „Wir brauchen eine Identifikation mit Europa und eine stärkere Emotionalisierung“, so Frenzel. Der BTW-Präsident geht auch davon aus, dass sich angesichts des Terrors, eventuell die weltweiten Ziele ändern werden, doch auf Reisen verzichtet werde sicherlich nicht. Fragt man die Aussteller, so ist ein massiver Nachfragerückgang in den besonders betroffenen Destinationen wie Paris oder Brüssel zu verzeichnen. Wie sich die Lage entwickle, hänge davon ab, ob es in den nächsten Monaten ruhig bleibe.
Der nächste RDA-Workshop Friedrichshafen findet von 20. bis 21. April 2017 statt, der Workshop in Köln von 4. bis 6. Juli 2017. (ah)