Burgund ist die Heimat vieler kulinarischer Köstlichkeiten und bietet unzählige Möglichkeiten, beim Essen auf den Geschmack zu kommen: in einem der 29 Sternerestaurants, in einem reizvoll-urigen Landgasthof, entlang der Flüsse und Kanäle oder bei einem Kochkurs. Typisch burgundische Spezialitäten sind Gougères und Kir, der in den 1950er Jahren nach dem Kanoniker Félix Kir benannte Apéritif, Charolais-Rindfleisch und Bresse-Geflügel (weltweit einziges Geflügel mit geschützter Herkunftsbezeichnung). Aber auch Weinbergschnecken und burgundischer Senf, Gewürzbrot und die Anis de Flavigny zählen dazu. Letztere sind Anisdragees in flachen Blechdosen, deren Deckelbilder von amourösen Abenteuern erzählen. Unbedingt anzuführen ist auch die reiche Auswahl an Käsesorten wie Epoisses, Brillat-Savarin und Cîteaux.
Burgund ist eine Region mit großer Weinbautradition und großen Weinen. Die burgundische Weinkultur erschließt sich Gästen am besten bei Verkostungskursen, Weinkellerführungen und Begegnungen mit Winzern. Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten, die Welt der Burgunderweine vom Grand-Cru-Wein bis zur schlichteren Appellation „Villages“ kennen zu lernen. Die kleinparzelligen Weinlagen der „Climats du vignoble de Bourgogne“ gehören seit 2015 zum Welterbe der UNESCO.
Spuren des reichen religiösen Erbes Burgunds trifft man auf Schritt und Tritt. Drei romanische Bauwerke, die zum Welterbe der UNESCO gehören, ragen besonders heraus: Die auf einem Hügel am Rand des Morvan thronende Basilika von Vézelay ist ein zentrales Etappenziel für Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Für die Reinheit der zisterziensischen Architektur steht die Abtei von Fontenay, die auch als Kulisse für den Historienfilm „Cyrano de Bergerac“ diente. Ein Paradebeispiel für romanische Baukunst im cluniazensischen Stil ist die Prioratskirche von La Charité sur Loire.
Zwischen Nord- und Südburgund gibt es Burgen und Renaissanceschlösser in Hülle und Fülle. Einige darunter verdienen besondere Beachtung. Das Château de Cormatin ist ein Landsitz aus der Zeit Ludwig XIII. Auffällig bei dem im Stil der französischen Renaissance errichteten Feudalbau sind das prächtige Dekor der Räume und der wunderschöne, als Labyrinth angelegte Garten. Ein weiteres architektonisches Kleinod ist das Renaissanceschloss von Ancy-Le-Franc, das vom Hofarchitekten von König Franz I. errichtet wurde. Seine Räume zieren zahlreiche Wandgemälde flämischer, italienischer und burgundischer Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts. Die mittelalterliche Burgbaustelle von Guédelon. Mehr unter http://www.burgund-tourismus.com. (ah)