Der Erste Weltkrieg ging als erste umfassende Katastrophe des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein, die grundlegende globale Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene nach sich zog. Kriegs- und Nachkriegsjahre waren durch ein ungeahntes Ausmaß an Schrecken und Leid geprägt. Wie für viele andere stellte diese Zeit auch für die Künstler der „Brücke“ eine unfreiwillige Zäsur in ihrem Schaffen dar. Die Auswirkungen des kriegerischen Geschehens, das nun größtenteils den Alltag bestimmte, zeichnen sich daher teilweise sehr deutlich in den Werken ab. Das persönliche Erleben beim Militär oder in der Heilstätte wurde zum Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit.
Kirchner, der während seiner Ausbildung bei der Artillerie einen schweren nervlichen Zusammenbruch erlitt, schilderte seine psychische Krise 1915 in einem Holzschnitt-Zyklus nach Adelbert von Chamissos Erzählung „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ (1814) und zog darin Parallelen zu seiner eigenen Zerrissenheit. Den fünf heute bekannten Variationen der vollständigen Serie, die aus dem In- und Ausland zusammengetragen wurden und in einer speziell konzipierten Hängung einander gegenübergestellt sind, ist ein eigenes Kapitel dieser Weltkriegsausstellung gewidmet. Insgesamt werden circa 120 Exponate zu sehen sein. Mehr Infos unter http://www.bruecke-museum.de. (ah)