Sie läuft bis 1. Mai 2016. Das Kirchner Museum Davos verfügt über einen umfangreichen Bestand an Glas- und Zellulose-Negativen von Ernst Ludwig Kirchner aus der Zeit von 1908 bis 1938. Die fotografische Sammlung des Museums umfasst insgesamt etwa 1.500 Werke, zu denen neben den Negativen auch Vintage Prints (vom Künstler selbst hergestellte Abzüge) und Modern Prints (spätere Abzüge) gezählt werden. Durch eine umfangreiche Förderung des Schweizer Bundesamts für Kultur und des Kirchner Verein Davos wurde die komplette Erschließung des fotografischen Bestands ermöglicht. Sämtliche Negative wurden digitalisiert und von jedem Negativ wurden hochwertige Silbergelatine-Abzüge in Museumsqualität hergestellt. Damit sind erstmals die Voraussetzungen geschaffen worden, um Kirchners vielfältigen und teilweise experimentellen Umgang mit dem fotografischen Medium in seiner ganzen Breite aufzeigen zu können.
Die Ausstellung versammelt eine Auswahl von circa 300 fotografischen Werken und präsentiert Beispiele aus allen Genres, in denen sich Kirchner betätigt hat: von Akten und Atelierszenen über Porträts bis hin zu Landschaften und Sachfotografien. Der Künstler legte sogar Inventare von Gemälden und Skulpturen an und ergänzte diese mit Fotografien seiner Werke. Darüber hinaus dokumentierte er Ausstellungssituationen und Hängungen seiner Gemälde. Obwohl Kirchner sich nicht als Foto-Künstler verstand, schöpfte er doch die Möglichkeiten des fotografischen Mediums umfänglich aus. Die Fotografie war für ihn ein Instrument der künstlerischen Findung und Erfindung und zugleich spiegelt sich in ihr die Vorstellung einer Inventarisierung der Welt im Lichtbild. Die Ausstellung bietet deshalb eine umfassende Gesamtschau des fotografischen Blicks im Werk von Ernst Ludwig Kirchner. Nähere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter http://www.kirchnermuseum.ch. (ah)