Das diesjährige Programm der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci (13. bis 29. Juni) steht unter dem Motto „Grand Tour“. In den zweieinhalb Woche der Festspiele widmen sich 42 Veranstaltungen, darunter zwei Opern, fünf große Open Airs, Führungen und zahlreiche Konzerte in den Schlössern und Gärten von Sanssouci dem Thema „Grand Tour“, für das die Bildungsreisen englischer Adelssöhne auf das europäische Festland, die schon im 16. Jahrhundert den Orts- und Perspektivwechsel zum Zweck hatten und die einen regen Kulturaustausch anstießen, Pate standen.
„Als Kronjuwel der Potsdamer Schlösser und Gärten ist Sanssouci heute ein Touristenmagnet, der Kulturinteressierte aus aller Welt anzieht – zumal, wenn wir im Juni die Musikfestspiele veranstalten. Schon zu Friedrichs II. verkehrten hier Gäste aus den verschiedensten Ländern. Also machen wir Potsdam und Sanssouci dieses Jahr zum Ausgangspunkt musikalischer Reisen“, sagte die Künstlerische Leiterin der Festspiele, Dorothee Oberlinger, bei der Vorstellung des Programms.
Ballett trifft auf indischen Tempeltanz
Eröffnet werden die Musikfestspiele in diesem Jahr von Max Emanuel Cencic und dem {oh!} Orkiestra. Bei diesem und bei weiteren Konzerten mit dem Ensemble Diderot und Apollo’s Cabinet werden die Reiserouten des Musikforschers Charles Burney nachgezeichnet, der unter anderem ausführlich über das musikalische Treiben Potsdams und Berlins berichtete. Einzelne Musikmetropolen wie London, Paris, Wien oder Venedig wer- den vom Kammerorchester Basel und Sandrine Piau unter Giovanni Antonini oder vom Ensemble a nocte temporis porträtiert.
"Zu den Konzerten in Potsdams Umgebung empfehlen wir eigens Wander- und Fahrradtouren oder bieten sogar eine Schifffahrt an."
Heike Bohmann, Geschäftsführerin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
Beim Open-Air-Konzert „Indian Swan Lake“ mit l’arte del mondo und der Orissa Dance Academy trifft Peter Tschaikowskis Ballett auf indischen Tempeltanz und spannt eine Brücke in weitaus fernere Gefilde. Der Grand Tour als ein wegweisendes Phänomen widmen sich in einem Gespräch mit Konzert Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die Blockflötenstars Dorothee Oberlinger und Maurice Steger mit dem Cembalisten Sebastian Wienand.
Ins „Land, wo die Zitronen blühn“, nach Italien als ultimativem Ziel jedes Grand-Touristen, lockt das Open-Air-Konzert am Alten Markt mit Dorothee Oberlinger und weiteren Stars wie Giulia Semenzato, Avi Avital und Evgeni Sviridov.
Wander- und Fahrradtouren als Ergänzung
„Zu den Konzerten in Potsdams Umgebung empfehlen wir eigens Wander- und Fahrradtouren oder bieten sogar eine Schifffahrt an. Andererseits brechen wir gemeinsam mit dem Publikum auf, natürlich beim alljährlichen Fahrradkonzert, aber auch beim Wander- oder Jogging-konzert. Außerdem darf unterwegs die landestypische Kulinarik nicht fehlen, deshalb gibt es bei unseren Open-Air-Konzerten zu Musik und Programmatik passende Speisen“, führte Heike Bohmann, Geschäftsführerin der Festspiele, aus.